Auch Thüringer Nazi-Reise-Gruppe zu Heß-Todestag in Berlin

Etwa 850 Nazis waren am letzten Samstag nach Berlin gereist, um dem Stellvertreter Hiltlers, Rudolf Heß, an dessen Todestag zu bejubelen. Der Termin in Berlin-Spandau, wo Heß bis zu seinem Selbstmord 1987 zu lebenslanger Haft einsaß, war von der rechtsextremen Szene zu einem „Pflichttermin“ erhoben worden und die Mobilisierung war breit angelegt. Selbst international zog der Heß-Gedenkmarsch Rechtsgesinnte an: Österreich, Großbritannien und Frankreich waren wohl vertreten, das Emblem der ukrainischen Asow-Miliz war zu sehen. Die bestand dann zu einem großen Teil aus Anhängern der , deren Bundesvize Stefan Köster genauso anwesend war, wie Dominik Stürmer, NPD-Kader aus Baden-Württemberg, die Chefin des Rings Nationaler Frauen Antje Mentzel sowie etliche JN-Anhänger. Wie „Endstation Rechts“ berichtet, war der ehemalige Berliner Landeschef Sebastian Schmidtke in die Organisation eingebunden. Dieser trat auch als Redner auf und forderte mit Bezug auf Heß unter anderem in seiner Rede, dass die Nazis ihre „Helden verehren“ dürfen sollten. Angemeldet wurde die Demonstration laut Tagesspiegel vom langjährigen Szene-Kader Christian Malcoci aus Grevenbroich angemeldet, der als ein führender Kopf der militanten Rechten in Nordrhein-Westfalen gilt. Als Versammlungsleiter fungiert ein Abwesenheit Malcocis Christian Häger, der dem verbotenen „Aktionsbüro Mittelrhein“ zuzurechnen ist.

Auch aus war eine Delegation angereist. Mit dabei war unter anderem Michel Fischer aus war genauso dabei, wie die im Raum in die Organisation der -Aufmärsche eingebundenen Frank Geißler (Pößneck) und Ralf-Dieter Gabel (Kamsdorf). Auch von der Nazi-Truppe „“ waren wohl ein paar Vertreter zugegen. Eine Jacke mit ihrem Emblem trug etwa Steffen Richter aus Saalfeld. Marcus Russwurm (), der für seine Gewaltausbrüche bekannt ist und zu den Beschuldigten im - gehört, geriet mit Gegendemonstranten und der Polizei aneinander und schlug dabei auch einen Polizisten, wie im oben stehenden Video zu sehen ist. Ob er der wegen Angriffs auf einen Polizisten verhaftete Nazi ist, von dem Zeitungen berichten, ist noch nicht klar.

Mehrere Blockaden verkürzten die Laufstrecke der Nazis erheblich und konnte nicht an der Stelle vorbeiführen, an der bis zu seinem Abriss das Gefängsnis stand, in dem Heß einsaß. Ungefähr 1000-1500 Menschen stellten sich den Rechtsextremen insgesamt entgegen. Nach der Demonstration soll es zu vorübergehenden Festnahmen von gekommen sein. Laut Polizei wurden insgesamt 35 Neonazis festgenommen, davon zwölf wegen Verstößen gegen das Verbot vom Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Etwa 250 Nazis schafften wegen Störungen im Bahnverkehr die Anreise aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen nicht. Darunter waren zum Beispiel der Landesvorsitzende der NPD in Nordrhein-Westfalen, Claus Cremer, Dieter Riefling und Sigfried „SS-Siggi“ Borchard. In Falkensee, wo sie gestrandet waren, machten die Nazis ihrer Frustration nicht nur durch Spontandemonstrationen Luft, sondern griffen auch das dort befindliche Büro der Grünen an und beschädigten es erheblich.

2017.08.19 Berlin-Spandau Neonaziaufmarsch zum Todestag von Rudolf Hess (032)

2017.08.19 Berlin-Spandau Neonaziaufmarsch zum Todestag von Rudolf Hess (027)

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