„Der von der AfD in der heutigen Sitzung des Thüringer Landtags eingesetzte Untersuchungsausschuss ist nichts anderes als ein Versuch, sich selbst als Opfer zu inszenieren. Er soll den Anschein erwecken, vermeintliche Missstände beim Verfassungsschutz aufzudecken, ist aber in Wirklichkeit nur eine verzweifelte Reinwaschungsstrategie einer Partei, die offen nationalistisch, antisemitisch und rassistisch agiert und die Grundprinzipien der Demokratie am laufenden Band attackiert. Wenn Höcke morgens in den Spiegel schaut, dann weiß er, dass er extrem rechts ist. Die AfD macht kein Geheimnis daraus, wofür sie steht, das zeigt sich sogar im offiziellen Landtagswahlprogramm, in dem ein Slogan steht, der an die Sturmabteilung (SA) der NSDAP angelehnt ist, gefolgt von einem Zitat eines glühenden Nationalsozialisten“, so Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag.
Die Abgeordnete ergänzt: „Die AfD macht von ihrem Minderheitenrecht Gebrauch, um einen Untersuchungsausschuss einzusetzen, verfolgt dabei jedoch kein Aufklärungsinteresse als vielmehr eine Schmutzkampagne auch gegen die freie Presse und unabhängige Berichterstattung. Ihr Ziel ist es, Journalistinnen und Journalisten einzuschüchtern, die genauso wie Antifaschistinnen und Antifaschisten, Organisationen aus der Zivilgesellschaft und Wissenschaft seit über 10 Jahren die Verstrickungen der AfD zur Neonazi-Szene und dem extrem rechten Rand aufgedeckt haben. Große Teile des AfD-Antrages sind reine Spekulationen und unbelegte Vorwürfe von rechten Blogs, andere Bestandteile enthalten Unterstellungen und Spekulationen. Wenn es ernstzunehmende Vorwürfe gegen Geheimdienste gab, hat die Linksfraktion diese in den vergangenen Jahren stets intensiv bearbeitet und wird dies auch weiterhin tun. In diesem Fall ist das Manöver der AfD aber durchschaubar: Sie will auch ein etwaiges Verbot konterkarieren.“
König-Preuss weiter: „Wir werden den Ausschuss zum Anlass nehmen, die Gefährlichkeit der AfD parlamentarisch weiter zu beleuchten, insbesondere jene Aspekte, die sie selber gern unter den Teppich kehren würde. Dazu gehören die Verbindungen des Mörders von Walter Lübcke zur Thüringer AfD, Höckes Verbindungen zur rechtsterroristischen Gruppierung ‚Sächsische Separatisten‘, die Straftaten, die von AfD-Fans ausgehen und wie Höcke diese aufputscht, aber auch das Horten von mehr als 170 Schusswaffen durch Anhänger der Thüringer AfD. Diese Partei ist nicht nur eine Gefahr für demokratische Institutionen und die demokratische Kultur, sondern auch für die öffentliche Sicherheit und eine offene Gesellschaft.“