Katharina König, Sprecherin für Jugendpolitik und Antifa der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, ist empört über die scheinbar ungestörte Vorbereitung und Mobilisierung zu einem Neonazi-Konzert am kommenden Samstag in Saalfeld, zu dem mehrere hundert gewaltbereite Hooligans und Neonazis zu erwarten seien. Die Landtagsabgeordnete fordert, dass eine Band mit Liedtexten wie „Hoch auf dem gelben Wagen, sitz ich beim Führer vorn […] lustig schmettert das MG“ nirgends ein Podium für ihre menschenfeindlichen Botschaften bekommt.
Vor allem im Internet bewerbe die rechte Hooligan-Band „Kategorie C“ die „record release party“ am kommenden Samstag, 5. Dezember, in Saalfeld. Als Veranstalter des als Betriebsfeier getarnten Konzertes trete die Firma „Montageservice Hera“ aus Unterwellenborn in Erscheinung, wie Recherchen von Katharina König, ergaben. Deren Geschäftsführer Andreas Rachhausen sei in den 90er Jahren als führender Neonazi-Aktivist in Thüringen aktiv gewesen. Unterstützt werde das Konzert durch die in der rechten Szene beliebte Kleidungsmarke „Erik and sons“.
Bereits im Januar habe die Bremer Band in Unterwellenborn bei Saalfeld gespielt. Ein für den 07.11.2009 angesetztes Kategorie C-Konzert in Berlin konnten die dortigen Behörden verhindern, informiert die Linksfraktionärin.
Der Veranstaltungsort am kommenden Samstag sei gegenwärtig noch nicht bekannt. König, die im Januar ihr Wahlkreisbüro in Saalfeld eröffnet, fordert darum Bürgerinnen und Bürger auf, Hinweise zu dem Veranstaltungsort an die Polizei und andere Ordnungsbehörden des Landkreises zu geben, um im Vorfeld gegen das Konzert vorgehen zu können. Sie weist insbesondere auf den Erlass des Innenministeriums zum polizeilichen Vorgehen gegen Skinheadkonzerte hin, welcher ein restriktives Vorgehen ermöglicht und fordert die Anwendung des Erlasses für das am Sonnabend stattfindende Konzert.