Mit Blick auf den morgigen geschichtsträchtigen 9. November erklärt Susanne Hennig-Wellsow, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Landtag und Landesvorsitzende der Linkspartei in Thüringen:
„Wie der 9. November 1989 ein wichtiger Schritt zur Überwindung der Spätfolgen der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkrieges sowie der Teilung der Welt in weltanschauliche Blöcke ist, so steht der 9. November 1938 als besonderer Markstein für das grauenvollste Kapitel deutscher Geschichte, als sich menschenfeindliche Hetze in systematische Gewalt und Vernichtung steigerten. Auch weil Antisemitismus noch immer in den Köpfen von nicht wenigen Thüringerinnen und Thüringern verankert ist, die Polizei im vergangenen Jahr dutzendfach antisemitische Straftaten registrierte und menschenfeindliche Aufmärsche und Gewalttaten in Thüringen weiterhin verbreitet sind, ist der 9. November als Tag der Mahnung wichtig, um weiterhin alles dafür zu tun, dass menschenverachtende Ideologien keinen Platz in unserer Gesellschaft finden.“
Mit Blick auf die für Jena am 9. November geplante Demonstration der Neonazi-Gruppe „Thügida“ äußert Hennig-Wellsow: „Wenn Neonazis für den 9. November eine Demonstration mit Fackeln, Häftlingskleidung und Sarg anmelden, dann ist das eine kalkulierte Verhöhnung der Opfer von nationalsozialistischer Gewalt in Deutschland und zeigt die Verachtung für die Demokratie. Den rechten Demonstranten geht es um unverhohlene NS-Verherrlichung und es sind dieselben, die Woche für Woche durch Thüringen reisen, um gegen Geflüchtete zu hetzen. Das muss auf entschlossenen Widerstand aller Demokratinnen und Demokraten in Thüringen stoßen.“
Die Linksfraktion ruft dazu auf, die thüringenweit stattfindenden Veranstaltungen am 9. November zu besuchen.
Ein deutliches Zeichen gegen den neonazistischen Aufmarsch in Jena ist das Gedenken an die jüdischen Opfer im Sinne des Mottos „Erinnern. Mahnen. Handeln.“ 16.30 Uhr findet eine Fürbittandacht in der Stadtkirche Jena statt, 17 Uhr ein Gedenken an die jüdischen Opfer auf dem Marktplatz, 17.15 Uhr ein Mahngang vom Marktplatz zum Westbahnhof und 18.00 Uhr am Westbahnhof ein Gedenken an die deportierten Juden, Sinti und Roma.