„Die kriegen alle neue teure Smartphones von unseren Steuergeldern“ oder „Wir können doch nicht die ganze Welt aufnehmen“ – beim Thema Flucht und Asyl gibt es häufig viele Vorurteile aus Mangel an Faktenkenntnis, aber auch bewusst verbreitete Falschmeldungen. Der Verein ProAsyl hat 15 sich hartnäckig haltendene Vorurteile aufgeschrieben und geht auf diese ein. Auch die österreichische Zeitung „Der Standard“ befasst sich mit einem Beitrag vom 9. August 2015 mit dem Mythos „Smartphone“. Bei vielen so genannten „besorgten Bürgern“ sollen Handys von geflüchteten Menschen als Beweis für deren angeblichen Wohlstand herhalten, sie als vermeintliche „Sozialschmarotzer“ überführen. Den Faktencheck gibt es hier. In den letzten Tagen war auch viel von einer Einteilung in gute und schlechte oder nützliche und unnütze Flüchtlinge zu lesen, nicht nur bei der CDU und der AfD, sondern auch von einer Thüringer Zeitung. Empfehlenswert dazu sind die Beiträge „9 überraschende Fakten, die Ihr kennen müsst, bevor Ihr über Flüchtlinge vom Balkan urteilt“ von der Huffington Post sowie der Text „Inszenierte Kritik an der Flüchtlingspolitik“ von Benjamin-Immanuel Hoff, Kultur-, Bundes- und Europaminister sowie Chef der Staatskanzlei in Thüringen auf „der Freitag“. Auch speziell zur Thüringer Situation gibt es vom Thüringer Flüchtlingsrat die Broschüre „Flucht und Asyl in Thüringen“ sowie ein „Flüchtlingspolitisches Positionspapier 2015“ als PDF zum Download. Das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz hat dazu 2015 ebenfalls eine Broschüre ins Netz gestellt. Zwei Videobeiträge sind außerdem empfehlenswert: „Flucht in die Sicherheit“ vom MDR, zwar aus dem Jahr 2014 aber immernoch aktuell und mit Blick auch auf Thüringen. Sowie der aktuelle Kommentar von NDR-Moderation Anne Reschke „Mund aufmachen, Haltung zeigen!„. Wer selber aktiv werden möchte, kann lokal geflüchtete Menschen unterstützen, beispielsweise mit Sachspenden, Unterstützung beim Lernen von Sprachen und Behördengängen oder gemeinsame Freizeitaktivitäten. Auch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gibt es bereits mehrere Unterstützerinitiativen, die sich über Verstärkung freuen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der direkten Fluchthilfe. Den Menschen, die heute unter lebensbedrohlichen Bedingungen zum Beispiel über das Mittelmeer nach Europa fliehen, wird durch die Dublin-III-Verordnung im Herzen Europas ihre Bewegungsfreiheit entzogen. Unter www.fluchthelfer.in wird beschrieben, wie man Flüchtlinge auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft unterstützen kann, z.B. durch eine Mitnahme im Auto auf dem Rückweg vom Italienurlaub nach Deutschland.