König-Preuss zum 50. Jahrestag des rassistischen Pogroms in Erfurt 1975 „Eindringliche Mahnung, wie schnell aus Hass Gewalt wird“

Zum 50. Jahrestag der pogromhaften Hetzjagd von Erfurt 1975 erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag:

„Vor 50 Jahren, am 10. August 1975, begannen die pogromartigen Ausschreitungen bei denen über mehrere Tage Algerier*innen von hunderten Erfuter*innen bedroht, verfolgt, gehetzt und angegriffen wurden. Die Hetzjagd von Erfurt ist eine eindrückliche Mahnung davor, wie schnell eine rassistisch aufgeladene Stimmung in massive Gewalt umschlagen kann. Damals stachelten sich die Erfurter*innen mit Gerüchten und Lügen über Vergewaltigungen und Messerangriffe durch die vermeintlich ‚Fremden‘ zum Pogrom an. Schaut man sich an, wie heutzutage über Geflüchtete und Migrant*innen geredet wird, wirkt das wie ein gespenstisches Echo dieser Tage. Heute hat sich mit der AfD eine Partei in Thüringen etabliert, die eine solche rassistische Stimmung bewusst schürt. Der massive Anstieg rechter und rassistischer Gewalt der letzten Jahre ist eine direkte Folge davon. Die Ereignisse von damals und heute zeigen auch deutlich: Wer meint, die rassistische Rhetorik der AfD einfach kopieren zu können, um ein paar Wählerstimmen zu fangen, spielt mit dem Feuer.“

Die Abgeordnete weist zudem auf die Veranstaltung der Forschungsstelle Oral History der Universität Erfurt hin, die für Sonntag, den 10. August um 17:00 Uhr auf dem Erfurter Domplatz ein öffentliches Gedenken an die rassistischen Ausschreitungen organisiert hat. Am Montag, den 11. August werden außerdem ab 16 Uhr im Rathausfestsaal am Fischmarkt in Erfurt Podiumsgespräche mit ehemaligen algerischen Arbeitsmigrant*innen aus Erfurt und aus ihrem Umfeld stattfinden.

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