Anlässlich der heutigen Mitteilung des Generalbundesanwalts, Anklage gegen eine mutmaßliche NSU-Helferin zu erheben, erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag: „Es ist gut, dass nun endlich auch Anklage gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E. erhoben wird. Wenn auch erst im dreizehnten Jahr nach der Selbstenttarnung der Neonazi-Terrorgruppe, die ihren Ursprung in Thüringen hatte. Fraglich ist, warum E. nicht wie schon 2012 mit den anderen NSU-Helfern angeklagt wurde und dadurch seit mehr als einem Jahrzehnt auf freiem Fuß sein konnte.“
Erst am Sonntag jährte sich zum 20. Mal der Mord an Mehmet Turgut, der am 25. Februar 2004, vom NSU in Rostock, mit drei Kopfschüssen hingerichtet wurde und nur 25 Jahre alt geworden ist. König-Preuss weiter: „Es gibt eine Reihe von Neonazis, die den NSU unterstützten und gegen die gar nicht erst ermittelt, geschweige denn Anklage erhoben wurde. Gegen E. lagen schon lange eine Vielzahl von Informationen zu Unterstützungshandlungen auf dem Tisch, offen ist, welche neuen Erkenntnisse nun dazu führten, dass sich der Tatverdacht erhärtet hat und die Anklage vorgelegt wird. Es ist wichtig, dass die Taten weiter juristisch verfolgt werden, das Netzwerk des NSU weiter aufgeklärt wird. Ebenso ist es notwendig, die extrem rechten Unterstützer-Netzwerke innerhalb und außerhalb dieser Ermittlungsverfahren weiter aufzuhellen und keinen Schlussstrich zu ziehen.“
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