Nach einer Pressemitteilung der Landespolizeiinspektion Saalfeld vom 28. April 2020 erfolgten am selben Tag nach umfangreichen Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung ge-gen die Gruppierung „Jungsturm“ (Fangruppierung des FC Rot-Weiß Erfurt) polizeiliche Durchsuchungen in mehreren Objekten im Städtedreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blankenburg, in Erfurt, in Sondershausen, im Ilmkreis sowie in Halle/Saale. Die Mitglieder des „Jungsturms“ sollen an gewalttätigen Auseinandersetzungen und Übergriffen beteiligt gewesen sein. Bei Gewaltstraftaten wurden mehrere Personen teilweise schwer verletzt. Nach den Durchsuchungen sollen Haftbefehle gegen drei festgenommene Tatverdächtige erlassen worden sein. In einem YouTube-Video der Mediengruppe Thüringen vom 28. April 2020 erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion vor der von Neonazis immer wieder genutzten „Erlebnisscheune“ in Kirchheim, dass auch dort eine Durchsuchung stattfand.
In einer Kleinen Anfrage erkundigte sich Katharina König-Preuss bei der Landesregierung danach, wie diese und die ihr nachgeordneten Behörden das Personenpotential des „Jungsturms Erfurt“, der laut Pressemitteilung „der Hooliganszene des FC Rot-Weiß Erfurt zugerechnet“ werde, einschätzt, gegen wie viele Personen die Ermittlungen und Durchsuchhungen gerichtet waren, sowie die Vernetzung des „Jungsturms“ in die rechte Szene. Zudem wurde nach dem Zusammenhang mit der „Erlebnisscheune“ in Kirchheim gefragt, die nach Angaben der Landesregierung als amtlicher Wohnsitz einer von den Durchsuchungen betroffenen Personen fungierte. Alle Fragen und Antworten finden sich hier (PDF).