Beinahe täglich gibt es neue Meldungen über Proteste gegen Unterkünfte von geflüchteten Menschen und gewalttätige Angriffe gegen Einrichtungen, Asylsuchende und deren Unterstützer. Ein Netzwerk u.a. von „Pegida“-Ablegern aus anderen Bundesländern mobilisiert nun auch für den 17. August nach Eisenberg, wo die Thüringer Landesaufnahmestelle (LAST) für Flüchtlinge ansässig ist. Man wolle ein „Fanal für Deutschland“ setzen, heißt es in Ankündigungen. Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion die LINKE im Thüringer Landtag, äußert dazu: „Seit Wochen ist zu beobachten, wie die rassistische Mobilmachung zunimmt, insbesondere Attacken auf Flüchtlinge in Thüringen, aber auch Angriffe gegen Unterkünfte in Sachsen und der gestrige Sprengstoffanschlag in Freital verdeutlichen wie kurz der Weg von hasserfüllten Stammtischparolen hin zu Gewaltexzessen ist, die an den Anfang der 90er Jahre zurückerinnern.“ Weiterlesen:Am vergangenen Wochenende fand in Thüringen ein größeres Neonazi-Treffen um den ehemaligen NPD-Parteichef Udo Voigt in Guthmannshausen im Landkreis Sömmerda statt. Neben Auftritten von bekannten Holocaustleugnern und Neonazis verkündete der Leipziger „Legida“-Anmelder Silvio R. die geplante Aktion für Eisenberg. „Dass der erste Thügida-Aufmarsch in Eisenberg in diesem Jahr ausgerechnet auf den Geburtstag von Adolf Hitler gelegt wurde und der zweite Aufmarsch nun am Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess stattfinden soll, verdeutlicht die Absichten der Organisatoren. Wenn der Veranstalter vor dem Hintergrund der beinahe täglichen Angriffe in Deutschland gegen Flüchtlingsunterkünfte dazu aufruft, in Eisenberg ‚ein Fanal‘ zu veranstalten, sollten alle Warnleuchten angehen“, so König, die auf eine entsprechende Sensibilisierung der Sicherheitsbehörden hofft.
„Die Hemmschwelle sinkt immer weiter und der Hass entlädt sich mittlerweile in militanten Angriffen“, stellt die Abgeordnete fest. „Das Problem heißt Rassismus! Wichtiger denn je ist es, geflüchtete Menschen zu unterstützen und ihnen unseren Schutz zu geben. Neonazis, Rassisten und anderen Fremdenfeinden, die sich unter dem Label besorgter Bürger versammeln, gilt es, entschieden entgegenzutreten. Jeden Tag, überall – auch am 17. August in Eisenberg!“, so Frau König abschließend.
Infos auch unter: thueringen-rechtsaussen.net – Am Todestag von Rudolf Hess: “GIDA-Dachverband” kündigt an, “ein Fanal” in Eisenberg zusetzen.