Planmäßig stehen dem Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss noch 17 Sitzungen zur Verfügung, die nächste davon mit öffentlicher Zeugenbefragung findet am Montag dem 7. Oktober statt. Geladen ist erneut der ehemalige Verfassungsschutzchef Helmut Roewer, welcher u.a. Auskunft darüber geben soll, wer den Geheimdienst überhaupt mit der parallelen Fahndung nach dem flüchtigen Neonazi-Trio beauftragt hat. Außerdem sind weitere Verfassungsschützer sowie Beamte des Landeskriminalamtes geladen; darunter Herr Schirrmacher sowie der zuständige LKA-Zielfahnder Herr Wunderlich, welcher von 1998 bis 2001 nach dem Jenaer Trio fahndete. Nach seinen Äußerungen sei er informell angewiesen worden, keine Vernehmungen bei Neonazis zu durchzuführen, sondern dass dem Geheimdienst zu überlassen. Außerdem: Gordian Meyer-Plath, welcher aktuell den Verfassungsschutz in Sachsen führt. Damals war er als V-Mannführer eingesetzt und traf sich 37 mal mit dem gewalttätigen Neonazi Carsten Szczepanski alias „Piato“, der 1995 wegen versuchten Totschlags an einem Nigerianer zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde und bereits 1999 wieder auf freien Fuß kam. „Piato“ hatte sich schon 1994 in der U-Haft selbst dem Verfassungsschutz angedient. Im September 1998 soll er Hinweise zur Waffenbeschaffung des Jenaer Trios an den Brandenburger Verfassungsschutz geliefert haben. Nach einem einstündigen nichtöffentlichen Beratungsteil ab 9 Uhr wird am Montag um 10 Uhr zu erst Herr Schirrmacher öffentlich angehört, dann um 13 Uhr Herr Wunderlich, um 15 Uhr der V-Mannführer von „Piato“ und um 18 Uhr schließlich Helmut Roewer. Ort: Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Str. 1.