Im Jahr 2012 fanden in Thüringen 24 Rechtsrock-Konzerte statt, von denen einige durch die Thüringer Polizei aufgelöst oder verhindert wurden. Der Erlass des Innenministeriums zur Polizeilichen Behandlung von „Skinhead-Konzerten“ bildet dabei eine regelmäßige Handlungsgrundlage, polizeiliche An- und Abfahrtskontrollen gehören ebenso wie Identitätsfeststellungen zu den ersten Routinemaßnahmen bei Bekanntwerden derartiger Veranstaltungen. Im jährlichen Bericht des Landesamts für Verfassungsschutz Thüringen werden bekanntgewordene „rechtsextremistische“ Konzerte und Bands aufgelistet, jedoch keine aussagefähigen Angaben über die Herkunft der Teilnehmer getroffen. Durch die bereits bei den polizeilichen Maßnahmen (z.B. durch Identitätsfestellungen) gewonnenen und vorhandenen Datenbestände könnten jedoch anonymisiert durchgeführte Analysen erhoben werden, inwiefern sich die Alters- und Geschlechtsstruktur bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern von neonazistischen Konzerten in Thüringen zusammensetzt, welche regionalen Besonderheiten durch Konzerte an unterschiedlichen Veranstaltungsorten zum Vorschein kommen und welche regionale, überregionale oder internationale Herkunft Teilnehmer von neonazistischen Musikveranstaltungen in Thüringen haben. Derartige öffentliche Angaben könnten dazu beitragen, dass Potential der neonazistischen Musikszene und ihrer Entwicklung besser einzuschätzen, damit auch lokale Akteure effizienter der rechten Erlebniskultur entgegenwirken können. Katharina König bittet die Thüringer Landesregierung mit drei kleinen Anfragen um eine solche Analyse mittels des erhobenen Datenbestandes. Download der Anfragen: Teil 1, Teil 2 und Teil 3.