Im Juni 2012 mobilisierten Thüringer Neonazis zu einem sogenannten „Nationalen Selbstverteidigungskurs“ nach Nordhausen. Auch in der Vergangenheit gab es selbstorganisierte Trainings, das Einsickern in bestehende Sportvereine oder die Teilnahme an „Free Fight“-Veranstaltungen durch Thüringer Neonazis. Im Jahr 2007 flog ein Erfurter Verein auf, der eigens von NPD-Funktionären gegründet wurde, um den organisierten Nahkampf zu trainieren. Neonazis versuchen damit nicht nur Techniken für gewalttätige Auseinandersetzungen zu erlernen, sie nutzen den Kampfsport auch als Plattform für neonazistische Agitation, um zu rekrutieren, den Zusammenhalt zu stärken und ihre Ideologie zu transportieren. Auch im Thüringer Wachschutzgewerbe sind Neonazis in der Vergangenheit auffällig geworden, so sind Fälle bekannt, in denen Funktionäre der NPD sowie deren Jugendorganisation „JN“ bei Sicherheitsunternehmen beschäftigt wurden. Am 24. Juli 2012 erteilte das Thüringer Wirtschaftsministerium einem Wachdienstmitarbeiter ein Hausverbot – er sei Mitglied in ein einer neonazistischen Vereinigung. Katharina König hat dazu eine Anfrage bei der Landesregierung einreicht, die hier heruntergeladen werden kann.