„Juden-Feindschaft gilt als das älteste soziale, kulturelle, religiöse, politische Vorurteil der Menschheit; Juden feindschaft äußert sich, lange bevor Diskriminierung und brachiale Gewalt das Ressentiment öfferftlich machen, in ausgrenzenden und stigmatisierenden Stereotypen, d. h. in überlieferten Vorstellungen der Mehrheit von der Minderheit, die unreflektiert von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist ein Argument gegen die Vermutung, es gäbe derzeit einen >neuen Antisemitismus<, der sich in seinen Inhalten, oder in der Radikalität vom >Alten Antisemitismus< unterscheide.“ (Prof, Dr. Wolfgäng Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin)
Antisemitische Schmierereien im öffentlichen Raum, Verwüstungen jüdischer Freidhöfe, judenfeindliche Anfeindungen auf der Straße, Hertze in sozialen Medien – all das ist für jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch in Thüringen, traurige Realität. Antisemitische Ressentiment und Einstellungen sind keine Randerscheinungen, sondern finden in der Mitte der Gesellschaft statt. Gegen Antisemitismus, der sich in ganz unterschiedlichen Formen und Ausprägungen zeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Auch wenn muslimischer Antisemitismus medial im Moment erhöhte Aufmerksamkeit erfährt, ist er doch nur eine Spielart, ist die überwiegende Mehrheit der antisemitischen Straftaten nach wie vor als politisch rechts motiviert einzuordnen.
Gemeinsam mit den anderen demokratischen Fraktionen im Thüringer Landtag reicht die Fraktion Die LINKE im kommenden Plenum einen Antrag ein, dem Antisemitismus entgegen zu treten. Den vollständigen Antrag gibt es als Vorabdruck hier (PDF).