König-Preuss ruft zur Prozessbegleitung auf: Rechter Terror braucht Aufklärung, gesellschaftliche Ächtung und strafrechtliche Konsequenzen

Zum Auftakt des nächsten Strafverfahrens gegen mutmaßliche Mitglieder der militanten Neonazi-Gruppierung „Knockout 51″ am 28. April 2025 vor dem Oberlandesgericht Jena erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag:

„Die Anklagepunkte in diesem Verfahren, unter anderem wegen Bildung und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, belegen erneut die massive Bedrohung, die von militanten Neonazistrukturen wie Knockout 51 ausgeht. Es handelt sich nicht um Randerscheinungen, sondern um eine vernetzte Szene mit Gewaltbereitschaft, Waffen und einer klaren ideologischen Ausrichtung auf Einschüchterung, Mordfantasien und Terror, die auch Verbindungen zur AfD haben.“

Angeklagt sind Kevin N., Marvin W. und Patrick Wieschke – allesamt zentrale Akteure in der extrem rechten Szene mit Verbindungen in die bundesweite Neonaziszene. König-Preuss betont: „Es ist unerträglich, dass Neonazis wie Kevin N., die sich offen auf rechtsterroristische Vorbilder wie Kyle Rittenhouse beziehen und linke Menschen gezielt angreifen wollten, über Jahre weitgehend unbehelligt agieren konnten. Das Versagen von Sicherheitsbehörden, aber auch der politische Umgang mit diesen Gefahren muss kritisch hinterfragt werden.“

Die Abgeordnete ruft zur Prozessbegleitung auf: „Es ist notwendig, Präsenz zu zeigen. Prozessbeobachtung schafft Öffentlichkeit, gibt den Betroffenen rechter Gewalt aber auch Zeug*innen gegen rechte Strukturen Rückhalt und signalisiert: Ihr seid nicht allein. Bereits im ersten Knockout 51-Prozess kam es zu Einschüchterungsversuchen von Neonazis gegenüber Zeugen, die gegen die Angeklagten aussagten sowie gegen Prozessbeobachter*innen.“

Besonders brisant: Mit Patrick Wieschke steht ein jahrzehntelang aktiver Neonazi mit Verbindungen bis in den NSU-Komplex, ehemals Bundesorganisationsleiter der NPD und mehrfach verurteilter Straftäter vor Gericht, der bereits 2001 wegen eines Sprengstoffanschlags verurteilt wurde und als Mentor der jungen Neonazi-Szene in Eisenach fungierte. König-Preuss: „Wieschkes Rolle als Knotenpunkt für Radikalisierung und Vernetzung zeigt, dass rechter Terror kein Zufallsprodukt ist, sondern strategisch gefördert wird.“

Abschließend fordert König-Preuss: „Jahrelang wiesen Antifaschist*innen auf die Gefahr der Neonazi-Szene rund um Knockout 51 in Eisenach hin und wurden mit ihren Warnungen ignoriert. Rechte Gewalt darf nicht verharmlost oder relativiert werden. Es gilt, klare Kante durch konsequente Strafverfolgung, aber auch durch politische und gesellschaftliche Ächtung dieser Strukturen zu zeigen.  Wer schweigt oder gar Warnungen von Antifaschist*innen ignoriert, stärkt die Täter.“

„Zu lange haben Thüringer Sicherheits- und Justizbehörden weggeschaut oder nicht adäquat gehandelt. Es ist an der Zeit, alle Schritte einzuleiten, um die Szene-Immobilie ‚Flieder-Volkshaus‘ dauerhaft zu schließen und damit einen Ort, an dem in der Vergangenheit regelmäßig Straftaten begangen und an dem Waffen für diese gelagert wurden, zu entschärfen,“ fordert König-Preuss.

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