Zum kürzlich in der Thüringer Allgemeine erschienen Artikel „Die sind in einer Art Wandlitz gelandet“ erhobenen Vorwürfen erklären Lena Saniye Güngör, Landtagsabgeordnete für das Weimarer Land der Linksfraktion im Thüringer Landtag, und Katharina König-Preuss, Sprecherin für Migrationspolitik, Antifaschismus und Antirassismus:
„Die Behauptung, den Reinigungsfirmen würden für die Reinigung der Gemeinschaftsunterkünfte im Weimarer Land eine ’Ekelzulage‘ gezahlt, ist nicht nur sachlich falsch, sondern bedient auch in verhetzender Art und Weise Ressentiments gegenüber Geflüchteten.“
Selbstverständlich seien die Kosten für Reinigungsfirmen in den letzten Jahren teils deutlich gestiegen. Das läge unter anderem an gestiegenen Aufwendungen bezüglich des Infektionsschutzes und auch an der Erhöhung des Mindestlohnes. Die Reinigung einer solchen Unterkunft ist zudem nicht aufwendiger als beispielsweise die einer Schule, gerade im sanitären Bereich.
„Sicherlich ist die Lage derzeit durch den Angriffskrieg auf die Ukraine in allen Kommunen angespannt. Integration wird erschwert, wenn Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von Wohnraum bestehen oder dabei, geflüchteten Kindern und Jugendlichen einen Platz in Kindergärten oder Schulen anzubieten oder dabei Erwachsene auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen. Umso wichtiger ist es, dass die Landkreise und kreisfreien Städte dies den zuständigen Ministerien anzeigen, damit das Land fallkonkret unterstützend agieren kann. Am Beispiel langer Wartezeiten für Plätze in Integrationskursen, wovon die Kommunen in Gänze betroffen sind, versucht das Land durch die landesgeförderten ’Start Deutsch Kurse’ Unterstützung zu leisten. Laut Auskunft des Thüringer Volkshochschulverbandes gibt es im Weimarer Land dieses Angebot betreffend genügend Kapazitäten“, so König-Preuss.
Hinsichtlich des Wunsches der Landrätin an Vor-Ort-Terminen, ist darauf zu verweisen, dass Angebote zu Gesprächen seitens der Wahlkreisabgeordneten bisher von der Landrätin unbeantwortet geblieben sind. „Bei den Gesprächen mit den kommunalen Wahlbeamten, die ich immer zu Beginn des Jahres anbiete, geht es um genau die Themen, die gerade vor Ort aktuell sind. Hier besteht eine sehr gut Gelegenheit über die aktuellen Herausforderungen an Land und Bund zu sprechen“, so Güngör abschließend.