Nach Medienberichten, unter anderem von MDR Thüringen, und einer Presseveröffentlichung der Landespolizeiinspektion Saalfeld haben sich am 15. November 2020 in einer Gaststätte im Saalfelder Stadtteil Wöhlsdorf zwischen 70 und 80 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland unter Nichteinhalten von Corona-Hygienemaßnahmen getroffen. Die Polizei spricht von einem 55-jährigen Verantwortlichen. Unter den Beteiligten sollen mehrere Personen gewesen sein, die nach meiner Kenntnis der „Reichsbürgerszene“ und der „Querdenken“-Bewegung zuzuordnen sind. Laut einem Artikel der Ostthüringer Zeitung vom 17. November 2020 waren mindestens zwei Führungsfiguren beider Szenen anwesend. Weitere Per-sonen haben sich öffentlich in einem YouTube-Video als Teilnehmer zu erkennen gegeben. Am Tag nach der Auflösung der Versammlung gab der Sprecher der Landespolizeiinspektion Saalfeld zwei Personen, die selber an der aufgelösten Veranstaltung in Wöhlsdorf teilgenommen haben und nach meiner Kenntnis der „Querdenken“-Bewegung zuzurechnen sind, im Gebäude der Landespolizeiinspektion Saalfeld ein Interview. Bei einer der beiden Personen handelt es sich nach mir vorliegenden Informationen um einen bekannten Antisemiten, der Zweifel am Holocaust äußerte, bereits als „Pressesprecher der Hamas“ bezeichnet wurde und mit salafistischen Vereinen in Erscheinung trat.
In einer Kleinen Anfrage erkundigte sich Katharina König-Preuss bei der Landesregierung zu dieser Veranstaltung und der Reichsbürgerszene. Alle Fragen und Antworten finden sich hier (PDF Teil 1 & PDF Teil 2).