Als Politiker, zumal als Mitglied von Land- oder Bundestag, steht man oft im Licht der Öffentlichkeit. Das ist nicht immer schön, denn immer wieder fühlen sich Menschen dazu genötigt, ihren gesamten Hass auf die Welt an einem auszulassen. Das gilt besonders für weibliche Politiker und erst recht, wenn sie sich gegen rechte Umtriebe wenden. Neonazis, Reichsbürger und andere Spinner trollen, pöbeln und drohen in Emails, in den sozialen Medien und allen Kanälen, die sich finden, munter drauflos.
Nicht immer sind sie dabei der Worte mächtig, die sie da gebrauchen wollen – von so hochtrabenden Dingen wie Satzbau, Grammatik und Interpunktion ganz zu schweigen. Fantasievoll werden dagegen immer wieder neue Manifestationen des Hasses erdacht. Heraus kommen dabei mitunter groteske Äußerungen, von wirr bis lächerlich und von fast schon niedlich bis abstoßend ekelerregend.
Katharina König-Preuss lädt daher am Freitag, dem 18. Januar, ins Haskala, Saalstraße 38 in Saalfeld, zu einer Lesung der lustigsten, merkwürdigsten und heftigsten Zuschriften, die sie in den letzten Jahren ihrer Arbeit im Thüringer Landtag so erhalten hat. Die Veranstaltung beginnt 18 Uhr.
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind von der geplanten Veranstaltung Personen ausgeschlossen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstalter_Innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht gebrauch zu machen, sollte es zu Störungen der Veranstaltung kommen. Das subjektive Bedrohungsgefühl kann eventuell dieses Kriterium erfüllen.