Der Saalfelder Unternehmer Andreas Rachhausen hat vor dem NSU-Prozess am 23. Juli 2014 in Begleitung des rechten Szeneanwalts Thomas Jauch als Zeuge ausgesagt. Die Befragung gestaltete sich schleppend weil Rachhausen vorgab, sich an vieles nicht zu erinnern. Er räumte jedoch auf Nachfragen ein, zusammen mit dem angeklagten mutmaßlichen NSU-Helfer Ralf Wohlleben den vermutlichen Fluchtwagen des geflüchteten Trios zurück nach Thüringen geholt zu haben. Im gleichen Zeitraum von 1997 bis 1998 soll habe er Kontakte zum Verfassungsschutz unterhalten und dafür Geld bekommen haben. Nach seien Angaben 3000 DM. Rachhausen bestätigte auch, dass er sich 1995 einem Haftbefehl durch Flucht über USA und Belgien nach Dänemark entzog und dort im Ferienhaus des Holocaust-Leugners Thies Christophersen unterkam. SpiegelOnline bezeichnet Rachhausen wegen seines Aussageverhaltens als einen „der bisher dreistesten Zeugen” bisher im Prozess. In der Vergangenheit hatte Rachhausen mehrfach versucht Katharina König zu verklagen, doch unterschiedliche Gerichten empfande es u.a im Jahr 2013 als zulässig, Rachhausen weiterhin als Neonazi zu bezeichnen, der mit NPD und Freien Netzen zu tun habe. Ein paar Informationen zu ihm hatten wir u.a. hier zusammengetragen, über die Suchfunktion auf dieser Seite gibts noch ein paar weitere Treffer. Zur gestrigen Vernehmung Rachhausens berichten u.a. Tagesspiegel, taz, BR, Thüringer Allgemeine und SpiegelOnline. In den nächsten Wochen erscheint außerdem auf nsu-watch.info das ausführliche Protokoll zu seiner Befragung („Protokoll 130. Verhandlungstag – 23. Juli 2014“). Rachhausen wird wohl noch ein weiteres mal als Zeuge geladen werden.