Über WM-Patriotismus und Kritik am konstruierten nationalen Kollektiv

fussballAm 4. Juli 1998 verlor die deutsche Männerfußballmannschaft bei der WM in Frankreich gegen Kroatien und schied so frühzeitig aus. nahmen die Niederlage zum Anlass, Jagd auf Migrant_innen zu machen. Dies hatte tödliche Folgen für Nuno Lourenço, der wegen eines Montageauftrags für ein halbes Jahr nach Leipzig gekommen war. Er und seine Kollegen wurden mit Eisenketten brutal angegriffen und rassistisch beschimpft. Nuno Lourenço starb am 29. Dezember 1998 an den Folgen des Angriffs. Dass rechte Ressentiments gerade zur WM Konjunktur haben, ist kein Zufall. Studien zeigen, dass der vermeintlich harmlose, „unverkrampfte Party-Patriotismus“ in Wahrheit Nationalismus ist. Beim Fahnenschwenken in der Masse geht es nicht nur um Spaß oder die sportlichen Leistungen eines Teams. Es geht um ein nationales Wir-Gefühl. Die schwarz-rot-goldenen Accessoires stehen für die Identifikation mit der eigenen Nation – einer angeblichen Gemeinschaft von Menschen, die zufällig im selben Gebiet geboren sind. Nicht bedacht wird dabei, dass eine solche Gruppe allein durch Abgrenzung nach außen hin definiert wird. Auch MDRinfo setzte sich in seiner Sendung vom 30. Juni 2014 mit der unkritischen Identifikation mit konstruierten nationalen Kollektiven auseinander, den Beitrag gibt es hier. In findet außerdem am 4. Juli ab 15 Uhr eine antinationale unter dem Motto „Sportlich bleiben – Nationalismus wegkicken!“ statt. Weitere Infos. Einen kritischen Beitrag über die Auswirkungen der Männer-Fußball-WM in gibt es auch in der Extra-Ausgabe von analyse&kritik.

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