Seit mehr Januar 2014 sitzt der Jenaer Student Josef S. in Wiener Untersuchungshaft. Am 24. Januar fand in der Wiener Hofburg der Akademikerball statt, zu dem sich jährlich zahlreiche Rechte und Rechtspopulisten aus ganz Europa treffen. Vom Balkon der ehemaligen Habsburg-Residenz verkündete Adolf Hitler den “Anschluss” Österreichs, heute sitzt hier der Bundespräsident. Vergeblich hatten KZ-Überlebende die österreichische Regierung aufgerufen, den Ball dort nicht stattfinden zu lassen. Die Polizei löste am Abend alle Gegendemonstrationen frühzeitig auf, daraufhin kam es zu Auseinandersetzungen, eingeworfenen Schaufenstern und auch einer attackierten Polizeiwache. Die Wiener Staatsanwaltschaft wirft Josef vor, am 24. Januar federführend an den Ausschreitungen gegen den Wiener Akademikerball beteiligt gewesen zu sein und lastet ihm nahezu alles an, was an dem Abend passiert ist. Trotz mehreren Haftprüfungen, Beschwerden und einem entlastenden Gutachten hält die Wiener Justiz weiterhin die Haft mit der obskuren Begründung einer „Tagbegehungsgefahr“ (Wiederholung) aufrecht und will an Josef ein Exempel statuieren. Am 6. Juni beginnt der Prozess. Wer unterstützen möchte, kann diesen besuchen, spenden oder andere informieren. Infos auf der Seite der Familie und bei der Soligruppe.