21. Juli: Infoveranstaltung im Haskala: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen – Rassismus tötet!

 

 

 

 

 

Am Samstag dem 21. Juli um 18 Uhr findet im Haskala eine Vorführung des Films „The truth lies in Rostock“ mit anschließendem Zeitzeug_Innen-Gespräch statt. Außerdem berichtet ein Referent vom Rostocker Bündnis über die am 25. August 2012 stattfindende bundesweite antirassistische Demonstration in Rostock. August 1992: 400 Menschen, vor allem aus Rumänien, kampieren vor der überfüllten Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZaSt) im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen, geflohen und auf der Suche nach einem besseren Leben. Auf Grund mangelnder Unterkünfte oder sanitärer Anlagen mussten die Asylsuchenden unter freiem Himmel schlafen und dort auch ihre Notdurft verrichten…

…„Wenn wir weitere Unterkünfte zur Verfügung stellen, kommen noch mehr Asylsuchende. Das zeigt die Erfahrung.“ entgegnete der damalige Rostocker Innensenator Peter Magdanz auf die Bitte für die Flüchtlinge endlich menschenwürdige Lebensbedingungen zu schaffen. Flüchtlingen und Migrant_innen die Hilfe zu verweigern, ja sogar alles in Bewegung zu setzen, damit diese sich auch ja nicht „vor der eigenen Haustür“ niederlassen, war zu dieser Zeit Common Sense – deutschlandweit, in allen Schichten, in fast allen politischen Spektren.

Da es eben keine deutschen „Volksgenossen“ waren, die dort Not litten, sondern Roma, wurde ihnen nicht Hilfe, sondern der „deutsche Volkszorn“ zu Teil. Bereits Anfang August zeichnete sich ab, dass organisierte Neonazis, in Tateinheit mit anderen Vollstreckern des „Volkswillens“, Angriffe auf die ZaSt und deren Insassen planen. Und so kam es letzten Endes. Nach mehrtägigen Angriffen war es dem Mob gelungen die Flüchtlinge aus dem Viertel zu jagen. Anschließend griffen Neonazis, rechte Jugendliche und „anständige Deutsche“ mit Steinen und Brandsätzen die nahe gelegene Wohnunterkunft vietnamesischer DDR-Vertragsarbeiter_innen an – unter dem frenetischen Jubel von rund 2500 Bürger_innen. Statt Hilfe zu erhalten, wurden die 115 Vietnames_innen abgeschoben, ebenso die Flüchtlinge aus Rumänien.

Rassismus tötet – durch Pogrome, Asylgesetze, Abschiebung und geistige Brandstiftung!

Samstag 21. Juli ab 18 Uhr – Saalstraße 38, 07318 Saalfeld, Jugend und Wahlkreisbüro Haskala. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben