Im Frühjahr 2012 referierte der Thüringer Verfassungsschutz in Rudolstadt über die regionale Neonaziszene und wies auch daraufhin, dass es keine Verbindungen der mörderischen Neonazi-Gruppe „NSU“ in den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gegeben habe. Bereits im April wiederlegte Katharina König in einer öffentlicher Veranstaltung diese Fehlannahme und verwies u.a. auf die mehrfache Beteiligung von Mitgliedern des so genannten „Terror-Trios“ an Neonazi-Treffen in Saalfeld & Umgebung. Das Portal „NSULeaks“ hat nun einen geheimen Bericht vom Thüringer Verfassungsschutz geleakt, wonach dem Landesamt bereits im November 2011 eine Vielzahl von Aktivitäten des Trio vor dessen Flucht im Landkreis bekannt waren. Alleine 17 Aktionen von Bönhardt, Mundlos und Zschäpe im Bereich Saalfeld-Rudolstadt sind dort dokumentiert.
Es sind nicht nur Treffen des Thüringer Heimatschutzes bzw. der Anti-Antifa Ostthüringen rund um Saalfeld; vermerkt sind auch eine Attacke auf das Mahnmal der Opfer des Faschismus in Rudolstadt, eine neonazistische Rechtsschulung mit der Szeneanwältin Gisa Pahl (siehe auch: 12.06.2012, Katharina König gewinnt Rechtsstreit gegen NPD-Bundesvorstand), die Teilnahme an einem „Wikingerfest“ der Szene und an einem braunen Fussballspiel. Mundlos sei auch mal in einem Fahrzeugkonvoi durch Rudolstadt gefahren, aus dem Reichskriegsflaggen gehisst und Marschmusik gespielt wurde, dazu skandierten die Beteiligten Naziparolen. Ein anderes mal wurden alle drei auf einem Nazikonzert in Heilsberg bei Saalfeld registriert. Als sie nach den Garagendurchsuchungen und dem Sprengstofffund im Frühjahr 1998 untertauchten hatte die Neonazi-Szene im gleichen Treffpunkt wenige Monate später bei einem Konzert Spendenkästen „für die ‚Drei'“ aufgestellt. Zum Download der 15 Seiten PDF geht es hier.