In der Nacht vom Sonntag zum Monatg haben bisher Unbekannte in Kahla einen Anschlag auf das Bürgerbüro der SPD und den wenige Meter daneben befindlichen Demokratieladen verübt. Dabei wurden Scheiben zertrümmert und/oder mit Steinen und Grobmüll eingeworfen, so dass großer Schaden entstand. Weit größer hätte der Schaden noch werden können, da auch ein Brandsatz gegen den Demokratie-Laden geworfen wurde. Dieser hat zwar die Fassade und die Verglasung des Eingangsbereichs verrußt, aber das Feuer konnte nicht auf das Haus, in dem auch mehrere Menschen wohnen, übergreifen.
In einer Stellungnahme zu dem gezielten Anschlag, der in erster Linie dem sich gegen menschfeindliches Denken aller Art engagierenden Demokratie-Laden gegolten haben dürfte, erklärt Susanne Henning-Wellsow, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in Thüringen: „In der Stadt Kahla versuchen Neonazis seit mehreren Jahren, ein Klima der Angst zu schaffen. Menschen und Einrichtungen, die sich für eine vielfältige und weltoffene Gesellschaft einsetzen werden immer wieder zur Zielscheibe von rechten Bedrohungen oder Übergriffen.“ Der Demokratie-Laden ist bereits mehrfach zum Ziel von Anschlägen geworden. Erst im Januar 2016 wurden die nun eingewurfenen Schaufenster mit einem Hakenkreuz beschmiert.
„Die Kahlaer extrem rechte Szene versucht in der Stadt Angsträume zu schaffen. Wer dem öffentlich widerspricht wird eingeschüchtert. Hoffentlich erkennen die regionale Politik, wie auch Polizei und Justiz Kahla als einen Brennpunkt und treten stärker als Verteidiger von demokratischen Werten in Erscheinung“, erklärt auch Stefan Heerdegen von MOBIT die Situation in Kahla gegenüber der Thüringer Allgemeinen. Mehr zur Rechten Szene in Kahla haben wir hier.