5. Juni: Vortrag über rechte Szene & NSU-Verbindungen in Rudolstadt / Neonazi-Bezüge ins Rockermilieu

alteslaborDie LINKE-Landtagsabgeordnete Katharina König informiert am 5. Juni im Rudolstädter Rathaus mit einer Vortragsveranstaltung über die Neonazi-Szene in Saalfeld-Rudolstadt und die Verbindungen zum NSU. Das Terror-Trio war vor seiner Flucht 1998 lange Zeit in Jena, in Rudolstadt und der Umgebung aktiv und nahm mit anderen Neonazis aus der Region an zahlreichen Treffen, Konzerten, Übergriffen und Aktionen teil. Katharina König berichtet über die Entwicklung und den Radikalisierungsprozess der Neonazis, die Vernetzung der rechten Szene und die Unterstützung für das NSU-Trio, zu dessen Umfeld auch zwei führende Neonazis aus Saalfeld und Rudolstadt gehörten, die später als bezahlte Spitzel des Verfassungsschutzes enttarnt wurden. Thematisch geht es auch um die aktuellen neonazistischen Strukturen rund um Rudolstadt und Saalfeld, die bereits seit Monaten Unterstützungsarbeit für den inhaftierten mutmaßlichen NSU-Helfer Ralf Wohlleben leisten und für Mitte Juni ein Rechtsrock-Festival mit mehreren Hundert Teilnehmern in Thüringen organisieren. Vor wenigen Tagen hat die Landesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Katharina König (DS 5/6040) bestätigt, dass es punktuell zu einer Annäherung zwischen der Neonazi-Szene und dem kriminellen Rockermilieu kommt. Ein in der Vergangenheit genutztes Objekt in Unterwellenborn, das so genannte „Alte Labor„, welches seit Jahren Treffpunkt der Rockerszene ist und mehrfach Veranstaltungsort für Neonazi-Konzerte war, gehört nun offiziell einem „Angehörigen der rechtsextremistischen Szene Thüringens“, so das Innenministerium. Dort wohnende Personen, auch das bestätigt die Antwort, sind sowohl in neonazistischen Zusammenhängen als auch im Bereich der Organisierten Kriminalität tätig und engagieren sich in Gruppierungen, die den Hells Angels zugehörig sind. Erst im Januar 2013 fand dort eine Eröffnungsveranstaltung mit 130 Teilnehmern statt, darunter etliche Rocker und Neonazis aus Thüringen und Bayern.

Der Vortrag in Rudolstadt beginnt um 19 Uhr im Rathaussaal. Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist der Runde Tisch Rudolstadt, moderiert wird die Veranstaltung von Pfarrer Gisbert ­Stecher.

Die jüngste Anfrage-Antwort zum „Alten Labor“ kann hier heruntergeladen werden.

 

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