Anlässlich der heutigen Berichterstattung, dass in Thüringen das Geschäft mit Rechtsrock-Konzerten nicht mehr tragen würde, erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE: „Thüringen war vor den bundesweit medial beachteten großen Rechtsrock-Konzerten als Rechtsrock-Land bekannt und ist es als solches weiterhin, unabhängig davon, ob derartig große Rechtsrock-Events jährlich stattfinden. Die extrem rechte Musikszene in Thüringen besteht weiter fort. Themar 2017 und die folgenden Groß-Events der rechten Szene dürfen und können nicht als Vergleichsmaßstab herangezogen werden, auch wenn es zuletzt vor allem coronabedingte Veränderungen gab.“
„Wir haben mindestens 23 aktive Neonazi-Bands und neun Liedermacher im Freistaat sowie eine Reihe an Rückzugsmöglichkeiten. Weiterhin finden regelmäßig in mehreren Thüringer Städten Neonazi-Konzerte statt. Diese Treffen mit teils zweistelliger bis niedriger dreistelliger Teilnehmendenzahl bringen der rechten Szene kontinuierlich finanzielle Mittel ein. Sie sind nicht weniger gefährlich als die großen Rechtsrock-Events. Dennoch werden sie oftmals – anders als die Großveranstaltungen – nicht adäquat beachtet. Dabei sind es gerade die vielen kleinen Neonazi-Konzerte, die die Szene in Thüringen seit Jahrzehnten festigt und verankert. Das kürzlich eine Neonazi-Veranstaltung in Gera aufgelöst wurde, ist richtig und wichtig, aber auch ehrlicherweise eine Ausnahme. Hier müssen Ministerium und Sicherheitsbehörden künftig viel konsequenter agieren“, so die Abgeordnete.
König-Preuss weist darauf hin, dass die Gefährlichkeit und Relevanz von Rechtsrock sich nicht anhand der bei Konzerten eingenommenen finanziellen Mittel und anhand der Zahl von Teilnehmenden misst: „Rechtsrock ist die Begleitmusik zu Hass, Gewalt, Mord und Totschlag. Rechtsrock ideologisiert, radikalisiert, heizt und peitscht Neonazis zu entsprechenden Taten auf und an. Angesichts dessen, dass sich in den vergangenen Jahren weitere Rechtsrock-Versände in Thüringen angesiedelt haben und Akteure des Rechtsrock nach Thüringen gezogen sind, halte ich die Aussage, dass das Geschäft mit Rechtsrock-Konzerten in Thüringen nicht mehr tragen würde, für nicht zutreffend“, so König-Preuss.