Thüringer Landtag: Die Normalisierung der AfD

Mit Ja-Stimmen der CDU-Fraktion und der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag wurden heute Uwe Thrum (als Mitglied) & Torsten Czuppon (als stellvertretendes Mitglied), beide Abgeordnete der faschistischen in den Landesjugendhilfeausschuss von Thüringen gewählt. Große Teile der SPD und der Grünen enthielten sich, allerdings auch Teile der Fraktion DIE LINKE. Beide Personen sind extrem rechts einzuordnen.
Uwe Thrum likt bei Facebook bspw. mehrere der extrem rechten Szene zuzuordnende Gruppen wie „Nein zum Heim in Guben“ oder „Wir lieben den Saale-Holzland-Kreis“, die wiederum  zuzuordnen sind  und u.a. für den Aufmarsch von zum Hess-Todestag in Jena mobilisierten.
Torsten Czuppon ist der Polizist, der mit eindeutig der Neonazi-Szene zuzuordnender Kleidung (Thor Steinar) u.a. bei Parteitagen der AfD auffiel (angeblich auch in Buchenwald) und per Facebook einen diffamierenden und beleidigenden Beitrag über Bodo Ramelow verbreitete. Beim Deutschlandfunk relativierte Czuppon Neonazi-Codes: „(…) es gibt ja schon Buchstaben, die verboten sind. Also zum Beispiel „HH“ – das könnte Herr Höcke heißen oder was auch immer. (…) Oder „AH“ – da sieht man immer ganz böse Parallelen (…). Das ist aber alles Käse. (…)“
Czuppon geht aber noch weiter: er relativiert NS-Verbrechen und verbreitete Artikel, in denen es u.a. hieß: „Am 8. Mai 2017 jährt sich zum 72. Mal das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte: Ein von Machtgier, Neid und Rassenhass initiierter Völkermord an der deutschen Bevölkerung.“ Nicht die Shoa, sondern die Befreiung vom Faschismus ist also nach Ansicht dieses AfD-Landtagsabgeordneten das größte Verbrechen gewesen.
Diesen Personen haben die CDU-Fraktion und die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag heute mit ihren JA-Stimmen ermöglicht, demnächst über die Jugendpolitik in Thüringen mit zu entscheiden. Personen, die alles andere als geeignet sind, eine demokratisch und an aktuellen Bedarfen ausgerichtete Jugendarbeit mit zu gestalten. Die Angriffe auf wirklich gute Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit in Thüringen werden heftig sein.
An diejenigen, die sich enthalten haben: Enthaltung ist eben genau keine Haltung. Genau diese benötigt es aber im Umgang mit Faschisten. Alles andere trägt zur Normalisierung bei.

 

Mehr Infos zu Torsten Czuppon gibts bei thueringenrechtsaussen.

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