„Dass die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag ausgerechnet den Bundessprecher der Deutschen Burschenschaft, Torben Braga, als Praktikanten in den Thüringer Innenausschuss entsendet, belegt erneut die Rechtsaußen-Verbindung der AfD unter Björn Höcke“, so Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.
Braga ist zugleich Mitglied der Burschenschaft Germania Marburg, die Anfang 2015 eine „Reichsgründungsfeier“ zelebrierte und auch für Gegenproteste mehrerer Hundert Menschen in Marburg sorgte. Der Oberbürgermeister Marburgs hatte sich der Kritik angeschlossen und über die Germania Marburg gesagt: „Wir haben es mit Ewiggestrigen zutun. Das, was unsere Zeit erfordert – Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität – dieses Denken geht an denen offensichtlich spurlos vorbei. Mich macht das nachdenklich und traurig.“ (FAZ 01.02.2015)
Seit Jahren ist bekannt, dass die Deutsche Burschenschaft mit ihren Diskussionen um Arierparagrafen und Abstammungsprinzipien immer weiter nach Rechtsaußen rückt. Seit 2015 die Burschenschaft Germania Marburg die Führung übernahm, wurde der Rechtsruck weiter zementiert. „Die Marburger Verbindung gilt als äußerst rechts, führende Mitglieder weisen Verbindungen zur Neuen Rechten und zur Neonazi-Szene auf und wiederholt wurden Redner aus dem extrem rechten Umfeld ins Verbindungshaus geladen“, so Katharina König,
Das der AfD-Praktikant Braga Wert auf Abstammungsprinzip und völkische Zugehörigkeit legt, zeigten auch seine Aussagen in einem Interview: „Wenn jemand sich zu Deutschland bekennt und deutscher Abstammung ist, kann er bei uns aufgenommen werden.“
Auf Antrag der Koalitionsfraktionen wurde der DB-Sprecher aus der heutigen Sitzung des Innenausschusses ausgeschlossen.