Buendnis gegen den Burschentag sieht sich bestaetigt

Das Bündnis gegen den Burschentag in Eisenach sieht sich durch die aktuellen Berichte über den „Ariernachweis“ in seiner Kritik an der Deutschen Burschenschaft (DB) bestätigt. Das Bündnis ruft daher dazu auf, sich an der Demonstration gegen die DB am Samstag den 18.06 in Eisenach zu beteiligen. Die ganze Pressemitteilung lesen:


Wie den vergangen Tagen in Medien – unter anderem bei „Spiegel Online“ – berichtet wurde, hat die Deutsche Burschenschaft ihr Abstammungsprinzip noch weiter verschärft. Nun dürfen nur noch Männer Mitglied werden, die eindeutig ihr Deutschtum anhand ihrer Vorfahren nachweisen können. Mit einem vom „Rechtsausschuss“ der DB erstellten „Gutachten“ soll klargestellt werden, dass nur die Abstammung maßgeblich für die Mitgliedschaft in den Bünden der DB sein soll. In einem Antrag für den kommenden Burschentag heißt es, dass jeder, der ‚morphologisch‘ nicht als deutsch gilt, in der DB nichts zu suchen habe.

Anhand der Debatten zeigt sich erneut, dass es wichtig ist, politsch gegen die Deutsche Burschenschaft vorzugehen. Dazu Henriette Savasci, Pressesprecherin des Bündnisses: „Wer mittels des ‚deutschen Blutes‘ seine Gemeinschaft bewahren will, der steht eben in einer Linie mit dem Nationalsozialismus. Solche Kontinuitäten müssen bekämpft werden. Die Deutsche Burschenschaft hat es
einzig und allein sich selbst zuzuschreiben, dass hier von Rassismus die Rede ist. Wer Paragraphen einführt, die den Rassegesetzen des Nationalsozialismus ähneln, braucht sich hinterher nicht beklagen, wenn diese als genau das benannt werden was sie sind: rassistisch.“ Das Besondere an der Deutschen Burschenschaft ist allerdings nach wie vor die Verquickung des rechts-konservativen Lagers mit der extremen Rechten. So ist einer der Autoren des genannten Gutachtens das CSU-Parteimitglied Hans Merkel. Auch weitere bekannte Politiker wie der Verkehrsminister Peter Ramsauer oder der Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl (beide CSU) sind Mitglied in DB-Verbindungen. Savasci weiter: „Der in Burschenschaften weit verbreitete Rassismus wird durch Aussagen, wie sie im genannten „Gutachten“ vorkommen, nur allzu deutlich widergespiegelt. Für uns zeigt sich hier, dass extrem rechtes Gedankengut eben nicht nur bei Neonazis vorhanden ist, sondern auch in der sogenannten Mitte der Gesellschaft – im bürgerlichen Spektrum – eine große Rolle spielt.“

Dass dieses inbesondere bei der DB von Bedeutung ist, lässt sich auch an weiteren Punkten belegen. So ist für die DB die Grenzfrage Deutschlands immer noch nicht abschließend geklärt; Wien und Linz werden gerne als „süddeutscher Raum“ bezeichnet. Des Weiteren sind der den reinen Männerverbindungen innewohnende Sexismus und ihr elitäres Selbstverständnis zu kritisieren.

Am Samstag soll mit einer kraftvollen und entschlossenen Demonstration in Eisenach gezeigt werden, dass diese gesamtgesellschaftlichen Zustände nicht hinnehmbar sind. Sie müssen immer wieder thematisiert und kritisch hinterfragt werden.

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