Rund 50 Bürger beteiligten sich gestern Nachmittag auf dem Saalfelder Marktplatz an der zweiten Mahnwache gegen Atomenergie.
Saalfeld. Als Farce betrachtete es Bernd Hecker vom DGB, dass die Bundesregierung zum Thema eine Ethik-Kommission eingesetzt hat. Nach Fukushima brauche es keines weiteren Beweises, was die Mehrheit der Menschen wolle. Zweifel an der Ehrlichkeit der Regierung Merkel seien angebracht, wenn man wisse, dass auch mit einer Bundesbürgschaft über 1,3 Milliarden Euro ein Atomkraftwerk in Brasilien gebaut werden solle, das am Atlantik und ebenfalls in einem erdbebengefährdeten Gebiet liegt. 100 000 Unterschriften sollen deutschlandweit gegen diese Exportbürgschaften gesammelt werden „Keine faulen Kompromisse. Endgültiger Atomausstieg jetzt“, war auf einem Transparent zu lesen, das junge Leute in weißen Schutzanzügen und mit Gasmaske verkleidet trugen…
Bad Blankenburgs Bürgermeister Frank Persike (Linke) war enttäuscht, dass außer ihm keine hauptberuflichen Verantwortungsträger, die den Weg für Veränderungen ebnen könnten, zur Mahnwache gekommen waren. Stephanie Erben, Kreissprecherin der Grünen, erinnerte daran, dass es jeder selbst in der Hand habe, welcher Energie er den Vorrang gibt und seinen Energieanbieter entsprechend auswählt.
Die montägliche Mahnwache gegen Atompolitik soll bis einschließlich Ostermontag auf dem Saalfelder Markt stattfinden, hieß es gestern vom Veranstalter.
Ute Häfner / 05.04.11 / OTZ