Veranstaltung wegen antisemitischer Texte abgesagt

Katharina König, MdLIm Saalfelder Klubhaus sollte am 12. März eine HipHop-Veranstaltung stattfinden, innerhalb derer auch die Gruppe „Goodfellas Mafia“ einen Auftritt haben sollte. Homophobe Äußerungen in Texten wie bspw.: „wir schlagen Schwule tot“, antisemitische Liedzeilen wie: „wenn ich komme, kriegst du Schiss, wie die Juden in Auschwitz“  und weitere Liedinhalte wurden im Vereinsplenum thematisiert und sorgten erfreulicherweise dafür, dass der Auftritt der Band nun einige Tage vorher abgesagt wurde. Ein Bericht der OTZ und das Statement vom Klubhaus:

Saalfelder Klubhaus sagt Veranstaltung ab

. Die für den 12. März geplante Veranstaltung „Hip Hop auf der Etage“ mit der Gruppe „Goodfellas Mafia“ und Gästen wurde abgesagt. Laut Vorstand des Fördervereins Klubhaus e.V. seien die Liedtexte der Gruppe zu sexistisch, gewaltverherrlichend sowie antisemitisch.

Auch eine Stellungnahme des Labels „Ruffiction“ aus Niedersachsen konnte die Vorwürfe nicht aus dem Weg räumen. Darin heißt es unter anderem: „Wir machen harte, geschmacklose Texte, jedoch auch übertrieben und nicht realitätsnah.“

Der Förderverein Klubhaus e.V. steht dazu, einen Fehler gemacht zu haben, indem er sich mit der Band nicht im angemessenen Maße auseinandergesetzt habe. Ein Mitglied des Vereins habe den Vorschlag gemacht, die beiden Rapper einzuladen. „Es standen persönliche Gründe im Vordergrund“, sagt Matthias Schonauer, Leiter des Fördervereins. Man möchte Künstlern eine Bühne bieten. „Dann sollte aber auch Kunst von der Bühne kommen, was hier definitiv nicht der Fall ist.“ So einigte man sich nach Diskussionen darauf, der Gruppe abzusagen. „Wir möchten keine ehrenamtliche Mitglieder wegen eines Konzertes verlieren“, so Schonauer.

(Quelle OTZ)

Mitteilung des Klubhauses:

„der vorstand des fördervereins klubhaus saalfeld e.v. hat sich dazu entschlossen, die veranstaltung der ruffiction crew/goodfellas mafia am 12.3.2010 abzusagen. die gründe, die zu dieser entscheidung führten, wollen wir nachfolgend kurz erläutern. in mehreren diskussionen im plenum des vereins, an denen sowohl befürworter als auch gegner des auftritts teilnnahmen, konnte kein einheitlicher konsens zum auftritt o.g. band gefunden werden. das label ruffiction wurde zu einem stellungnahme gegenüber vorwürfen über sexistische/gewaltverherrlichende und homophobe textstellen aufgefordert. dieses statement konnte die vorwürfe allerdings für uns nicht entkräften. propagierte gegen schwule und frauen mit dem satz “… wir machen halt harte, geschmacklose, zum teil assoziale texte, jedoch auch übertrieben und nicht realitätsnah” entkräften oder entschuldigen zu wollen ist uns zu platt. die grenze des ertragbaren ist allerdings mit der textstelle “…und wenn ich komme, kriegst du schiss, wie juden in auschwitz” überschritten. wer das unsagbare leid von ermordeten und gequälten juden in ausschwitz zur positiven selbstdarstellung nutzt, dem gehört bei uns keine bühne geboten. wir als verein stehen dazu, anfangs fehler gemacht zu haben, indem wir uns mit der ruffiction crew/goodfellas mafia nicht in angemessenem maße auseinander gesetzt haben. inzwischen sind jedoch diskussionsprozesse in gang gesetzt worden, die für uns wichtig und bereichernd waren und sind. das wir es mit dieser entscheidung nicht allen recht machen können ist uns bewusst, nach lage der dinge aber auch egal.“

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