Kein Wochenende ohne Rechtsrockveranstaltung in Thüringen – kommenden Samstag gleich zwei
Saalfeld, Kirchheim, Pößneck, Gera – nahezu jedes Wochenende findet als private Veranstaltung oder politische Kundgebung deklariert derzeit in Thüringen eine neonazistische Musikveranstaltung statt. Am kommenden Samstag sind für Hildburghausen und den „Raum Pößneck“ gleich zwei rechtsextreme Veranstaltungen angekündigt, informiert Katharina König, die Sprecherin für Jugendpolitik und Antifa der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.
„Derartige Rechtsrockveranstaltungen dienen der niedrigschwelligen Mobilisierung von Jugendlichen im vorpolitischen und subkulturellen Raum. Thüringen entwickelt sich zunehmend zum Magneten für neonazistische Musikveranstaltungen über die Landesgrenzen hinweg. Insbesondere für Regionen mit wenig alternativen Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene ist dieser Trend gefährlich“, kommentiert König.
Auf der Homepage des sächsischen Nazi-Versandhandels „Odinseye“ wird für ein Rechtsrock-Konzert in der Umgebung um Pößneck geworben. Es wird neben anderen die rechte Band „Endless Pride“ aus Schweden angekündigt, welche ihre Musik selbst als „weißen Widerstands-Metal“ bezeichnet. Die Naziband will außerdem noch in Hildburghausen spielen. Dort sorgen sie für eine musikalische Umrahmung der menschenfeindlichen Reden u. a. von dem ehemaligen NPD-Parteivorsitzenden Günter Deckert. Hinter der Veranstaltung auf dem Marktplatz der Südthüringer Stadt steht des fremdenfeindliche „Bündnis – Zukunft – Hildburghausen“ um den vorbestraften Neonazi Tommy Frenck. Unter dem Kundgebungsmotto „Wir wollen keine Asylantenheime“ wollen die Rechten hier an fremdenfeindliche Ressentiments anknüpfen, welche nicht nur bei Neonazis verbreitet sind.´