Plattformanbieter und Nutzer sollen FakeNews in Zeiten von Corona entgegenwirken
Anlässlich der aktuellen Diskussion zum Umgang mit FakeNews im Netz erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Das Netz quillt mit falschen Meldungen über, die zur Verunsicherung beitragen können und teils bewusst sollen. Plattformbetreiber könnten schnell darauf reagieren, in dem sie unmittelbar unter entsprechende Beiträge auf seriöse Informationsangebote hinweisen und informieren, so wie es beispielsweise der Anbieter YouTube derzeit mit Verweisen auf die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bei Corona Videos macht.“
Gerade extrem rechte und verschwörungstheoretische Social Media Accounts bringen FakeNews im Zusammenhang mit dem Corona Virus in Umlauf, welche breit geteilt werden. Oftmals seien es auch die gleichen Seiten, die seit geraumer Zeit schon mit rassistischen und nationalistischen Falschbehauptungen auffallen. König-Preuss weiter: „Verhältnismäßiger und schneller als über Strafrechtsverschärfungen könnten die Anbieter selbst aktiv werden, in dem sie entsprechende Beiträge und Videos markieren und Faktenchecks gegenüberstellen oder zu bestimmten Themen in einer niedrigschwelligen Variante seriöse Informationsangebote verknüpfen. Diese Einordnungen oder Hinweise wären nicht nur bei Corona, sondern auch bei rassistisch motivierten Falschmeldungen sinnvoll.“
König-Preuss appelliert vor dem Weiterverbreiten von Nachrichten in WhatsApp Gruppen an die Nutzerinnen und Nutzer, auf Facebook oder anderen Diensten zunächst selbst zu prüfen, ob die Quelle des Textes seriös ist oder die Originalquelle richtig wiedergegeben wurde, ob der Inhalt zur Überschrift passt, ob das Datum aktuell ist und ob es vielleicht weitere Quellen gibt. Die Abgeordnete weiter: „Es benötigt eine Informations-Hygiene, auf die wir gerade in schwierigen Zeiten achten sollten. Es schadet nicht, zuerst zu schauen, welche weiteren Beiträge ein entsprechendes Profil verbreitet, in welcher Weise der Autor qualifiziert ist und ob die Inhalte wirklich Kerninformationen wiedergeben, etwa wo und wann von wem was passiert ist und wer sich für die Meldung verantwortlich zeichnet.“
Bei Zweifeln solle man zunächst im Internet schauen, ob vielleicht vertrauenswürdige Medien eine Information bereits als falsch entlarvt haben. „Sind die Zweifel dadurch nicht auszuräumen, sollte man lieber darauf verzichten, entsprechende Informationen weiterzuverbreiten und auch die Absender auf Facebook, WhatsApp u.a. auf die Zweifel hinweisen. So kann man auch die Weiterverbreitung von Falschmeldungen eindämmen, die zu Panikreaktionen und Verunsicherung aber oder zur Abwertung bestimmter Gruppen von Menschen wegen deren Herkunft oder äußerer Merkmale führen“, so die Abgeordnete, die dies für einen sinnvolleren Weg erachtet.