Am Landgericht Erfurt ist heute ein 34-jähriger Mann zu zwölf Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt worden, zudem wurde Sicherheitsverwahrung angeordnet. Dazu Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus der Fraktion Die Linke: „Dieser Fall ist auf so vielen Ebenen perfide. Nicht alleine, weil er 17 Frauen in 31 Fällen insbesondere mit K.O.-Tropfen betäubt und schwer vergewaltigt haben soll – sogar während seiner Arbeit als Festival-Security. Sondern auch, weil der Täter noch Monate vor seiner Verhaftung in sozialen Medien gegen mutmaßliche nicht-deutsche Vergewaltiger wetterte und dafür trommelte, die AfD wählen zu gehen. Es ist nicht verwunderlich, dass von der AfD weder ein Wort des Bedauerns noch die üblichen polemische Nachfragen zum Vornamen in diesem Fall erfolgen, sondern lediglich dröhnendes Schweigen zu hören ist.“
König-Preuss kritisiert die Doppelmoral bei Rechtsaußen und dass Sexualstraftaten häufig nur dann in den Blick genommen werden, wenn Tatverdächtige eine vermeintliche oder tatsächliche nicht-deutsche Herkunft haben, um darauf aufbauend ganze Bevölkerungsgruppen pauschal verächtlich zu machen. Die Abgeordnete weiter: „Hier besteht eine verzerrte Wahrnehmung, denn bei den Tatverdächtigen für Sexualdelikte in Thüringen letztes Jahr waren in über 83 Prozent der Fälle Sexualstraftäter deutscher Herkunft. Am Ende ist es völlig egal, wo jemand geboren ist, es macht für die betroffene Frau keinen Unterschied, wer ihr Leben hier zerstört, alle Täter gehören gleichermaßen konsequent verfolgt.“
„Dass der Serienvergewaltiger für die extreme AfD mobilisierte und selber den Fokus auf Migrant:innen bei Sexualstraftaten lenkte, während er über die wehrlosen Frauen herfiel, ist der Gipfel an Niederträchtigkeit und in seiner Paradoxität kein Alleinstellungsmerkmal im widersprüchlichen Handeln der AfD und ihren Unterstützern“, so König-Preuss, die sich nach der Urteilsverkündung erleichtert zeigt, dass der Mann auf absehbare Zeit keine weitere Gefahr mehr für Frauen in Thüringen und den Nachbarbundesländern darstellen wird.