Anlässlich des bevorstehenden personellen Wechsels im Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz ist Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, über Reaktionen in sozialen Medien entsetzt: „In den Kommentarspalten mehrerer Zeitungen, auf Telegram, Twitter, Facebook etc. gibt es seit Bekanntgabe des personellen Neuanfangs massive rassistische und frauenfeindliche Anfeindungen gegen die designierte Ministerin, die von allen demokratischen Akteuren und Akteurinnen zurückgewiesen werden müssen.“
„Doreen Denstädt werden Kompetenzen abgesprochen, ihre berufliche Ausbildung wird herabgewürdigt, sie wird als Person abgewertet: Widerspruch gibt es kaum. Die designierte Ministerin war als Polizeihauptkommissarin u. a. im Einsatz- und Streifendienst und als Ermittlungsbeamtin für die Staatsanwaltschaft für die öffentliche Sicherheit aktiv. Sie hat zuletzt in der Polizeivertrauensstelle Beschwerden von Bürger:innen über unrechtmäßige Polizeimaßnahmen bearbeitet, eine Stelle, die allein 2021 über 511 Vorgänge zu bearbeiten hatte und deren Pensum seit Jahren gewachsen ist. Das abzuwerten, weil sie eine schwarze Frau ist, ist zutiefst abstoßend.“
Dass die Besetzung eines Ministeriums mit einer schwarzen Frau solch schlimme rassistische und frauenfeindliche Kommentare hervorruft, zeigt erneut auf, wie tief rassistische Einstellungen immer noch verbreitet sind. „Frau Denstädt kann sich der Solidarität der Fraktion DIE LINKE sicher sein. Ich wünsche ihr die Kraft, sich davon nicht einschüchtern zu lassen und hoffe, dass sich auch die anderen demokratischen Fraktionen solidarisch zeigen und die rassistisch motivierte Diskreditierung von Frau Denstädt deutlich zurückweisen“, so König-Preuss.
„Eine schwarze Frau in einem Ministeramt ist auch in Ostdeutschland ein normaler Vorgang, Diversität ist Teil der Realität. Doreen Denstädt gilt es alleine an ihrer Arbeit und ihrem Handeln als Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz zu messen. Für rassistische, frauenfeindliche Beleidigungen und Herabwürdigungen gibt es dabei keinen Platz. Doreen Denstädt kann sich unserer Unterstützung sicher sein.“