König-Preuss: Verfassungsschutz versagt bei völkischem Siedlungsprojekt in Mackenrode

Logo der verbotenen Organisation Nordadler
Noch immer auf Twitter und VK: Accounts der verbotenen Organisation „Nordadler“ (Screenshot Twitter)

Laut heutigen Presseberichten erklärt der Thüringer Verfassungsschutz, dass die zur verbotenen NS-Vereinigung „Nordadler“ gehörende Immobilie im nordthüringischen Mackenrode „nur noch privat genutzt wird“. Dem widerspricht Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag heftig: „Unter anderem aus öffentlich einsehbaren Chatkanälen geht hervor, dass in der Immobilie in Mackenrode völkische Siedler, die zu Nordadler gerechnet werden müssen, ein Siedlungsprojekt nach dem Vorbild des „germanischen Hegehofs“ aufgebaut haben und dafür weitere Mitglieder suchen.“

Das Konzept des „germanischen Hegehofs“ wurde im Nationalsozialismus insbesondere vom „Reichsbauernführer“ Richard Walther Darré vertreten und sah vor, durch eine völkische Siedlungspolitik im Sinne der mörderischen NS-Rassenlehre gezielt arischen Nachwuchs heranzuzüchten, was offenbar auch für Mackenrode beabsichtigt ist, so König-Preuss.

In einem der König-Preuss vorliegenden Chats heißt es am 09. Oktober 2020 u.a.: „Guten Morgen! Wir sind zwar neu hier und keine Anastasia – Anhänger, aber es gibt viele Parallelen zu unserem Projekt des germanischen Hegehofs – zurück zum Ursprung also.

Wir haben Anatasia – Anhänger in unserem Freundeskreis. (…)“ und weiter „(…) Wir haben hier unglaubliches Potential, da zu fast jedem Haus auch Land und Wald dazugehört, was zwar derzeit alles an Genossenschaften verpachtet ist, aber das endet ja auch mal. (…) Jedenfalls kurz erklärt wir sitzen in 99755 Mackenrode/Thüringen  unsere Tür steht jedem interessierten offen. Strom, Wasser und Heizung sind vorhanden. Das Grundstück ist 5000m2 groß und hat Platz für Camper.“

„Deutlich wird, dass der Verfassungsschutz Thüringen erneut versagt: erst gibt es die offizielle Einschätzung, dass angeblich keine Nutzung der Immobilie in Mackenrode stattfindet, so dass auch keine Durchsuchungsmaßnahme im Zuge des Nordadler-Verbotes stattfand, dann veröffentlicht die Antifa Nordthüringen eindeutige Belege, dass die Immobilie sehr wohl weiter genutzt wird und nun erklärt das Amt für Verfassungsschutz in Thüringen, dass die Immobilie doch noch genutzt werde, aber angeblich privat – trotzdem in öffentlichen Kanälen nachvollziehbar genau das Gegenteil geschieht.“, so König-Preuss.

„Bei einem Besuch in Mackenrode im September wurde an der Immobilie nicht nur gebaut, ebenso war eine der durchsuchten Führungspersonen der nationalsozialistischen Gruppe Nordadler anwesend“, so König-Preuss.

König-Preuss weist die von der CDU im Zusammenhang mit Mackenrode erhobene Forderung nach einem „starken Verfassungsschutz“ aufs schärfste zurück. „Eine Behörde, der jährlich Millionen Euro zur Verfügung stehen und die nicht mal in der Lage ist, öffentliche Erklärungen von Neonazis, völkischen Siedlern, Antisemiten oder Rassisten wahrzunehmen und einzuordnen, stärkt man nicht, sondern schafft sie allein wegen Inkompetenz ab. Im konkreten Fall hat die Antifa Nordthüringen definitiv mehr Kompetenz gezeigt.“

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