Im Januar wurde im Eingangsbereich der Gedenkstätte Mittelbau-Dora ein verdächtiges Paket gefunden. Prüfungen haben nun ergeben, dass es sich offenbar um tatsächlich zündfähiges Material handelt. In Anbetracht dieses erschreckenden Befundes äußert sich die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Nordhäuser Abgeordnete Katja Mitteldorf:
„Noch bleibt abzuwarten, ob es den Behörden möglich sein wird, Ermittlungsergebnisse zu möglichen Personen, dem Zeitpunkt des Ablegens oder den genauen Hintergründen zu ermitteln. Dennoch müssen wir feststellen, dass dies der erste Fund solch massiver Art auf einem Gedenkstättengelände ist. Dies schockiert mich zutiefst. Bereits die immer wieder stattfindenden Schändungen in Mittelbau-Dora, aber auch anderer Gedenkstätten sind ein deutliches Fanal für unsere Gesellschaft, dass unsere Wachsamkeit und Wehrhaftigkeit gegenüber Antisemitismus und Rassismus als demokratischer Konsens verteidigt werden muss. Ein Sprengstoff-Fund an einem für Deutschland so wesentlichen Erinnerungsort ist eine weitere, beängstigende Steigerung, der wir hoffentlich gemeinsam mit Solidarität und Unterstützung begegnen.“
Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus der Fraktion DIE LINKE, ergänzt: „Zahlreiche Schändungen von Gedenkstätten, antisemitische Übergriffe, rassistische und rechtsterroristische Anschläge und Morde müssen für die Gesellschaft höchstes Alarmzeichen sein. Jegliche antisemitische und rassistische Sprache bereitet den Boden für derartige Taten. Wir können nicht zulassen, dass Mitglieder unserer Gesellschaft sich diesem rechten Terror schutzlos ausgeliefert sehen. Es ist an uns, deutlich vernehmbar und ohne Kompromisse jedem antisemitischen und rassistischen Gedankengut Einhalt zu gebieten.“
Beide Abgeordnete weisen eindringlich darauf hin, dass die Empfehlungen und Forderungen des im Thüringer Landtag 2018 gefassten Beschlusses „Antisemitismus in Thüringen konsequent bekämpfen“ umgesetzt werden müssen.