AfD-Funktionär stellt Grundstück für Neonazi-Konzert mit tausenden Teilnehmern zur Verfügung

Symbolbild RechtsRock

Am 15. Juli wird in Thüringen voraussichtlich eines der größten RechtsRock-Konzerte der letzten Jahre stattfinden. Dazu äußert Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Das Neonazi-Festival, für das bis zu 5.000 Neonazis als Teilnehmer prognostiziert werden, soll ausgerechnet auf einem Grundstück stattfinden, das den Neonazis von einem Funktionär der AfD in Thüringen bereitgestellt wird.
Das AfD-Mitglied, das das Grundstück zur Verfügung stellt, wurde im November 2016 als Vorstandsmitglied des neugegründeten AfD-Regionalverbandes Hildburghausen gewählt. Die AfD ist in Thüringen nicht nur parlamentarischer Arm der Neonazis, sie bereitet ihnen zum Transport ihrer Ideologie im wahrsten Sinne des Wortes auch den Boden.“

Am 15. Juli soll das extrem rechte „Rock gegen Überfremdung“ stattfinden, das u.a. aus dem Kreis der Neonazi-Rockerbande „Turonen“ organisiert wird. Auftreten sollen u.a. „Die Lunikoff Verschwörung“, Nachfolgeband der 2003 als kriminelle Vereinigung verbotenen Gruppe „Landser“, aber auch die Rechtsrock-Band „Stahlgewitter“, die bereits im Herbst 2016 bei einem von den Thüringer „Turonen“ in der Schweiz organisierten Konzert vor 5.000 Teilnehmern auftrat.

Laut der Abgeordneten gibt es nicht nur eine Vielzahl von Belegen über Verbindungen von AfD und Neonazis, sondern auch Kontakte zwischen der rechten Musikszene und der AfD. König-Preuss weiter: „Neben dem Zwickauer AfD-Mitglied, das bei der Rechtsrock-Band „Blitzkrieg“ mitspielte, gibt es auch mehrere Bezüge innerhalb der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag: Ein Referent der Fraktion war für die Layoutgestaltung indizierter Tonträger des bekannten neonazistischen Szenemusikers Frank Rennicke verantwortlich. In Liedtexten wurden darin auch Adolf Hitler und dessen Stellvertreter Rudolf Hess gehuldigt. Ein weiterer Mitarbeiter traf sich im September 2016 mit Thüringer Neonazis in Meiningen, die eine neonazistische Musikveranstaltung organisierten und auf anderen Rechtsrock-Konzerten Verkaufsstände betrieben, auf denen auch Hakenkreuz-Codes vertrieben wurden. Und Höcke selbst hatte im Mai 2016 einen gemeinsamen Auftritt mit dem rechten Rapper Chris A. bei einer AfD-Demo in Erfurt. Wenige Monate später wurde dokumentiert, wie der rechte Rapper bei einer AfD-Wahlparty Journalisten und Gegendemonstranten mit Schlägen und Tritten attackierte.“

Abschließend erklärt die Abgeordnete: „Bei dem Konzert in Hildburghausen dürften wieder mehr als hunderttausend Euro durch die militante Neonaziszene umgesetzt werden. Die Thüringer AfD sollte die Karten auf den Tisch legen und offenbaren, was sie im Gegenzug von den Neonazis dafür erhält, dass einer ihrer Funktionäre den Austragungsort dafür bereitstellt.“ Frau König-Preuss wird am 15. Juli innerhalb einer parlamentarischen Beobachtungsgruppe vor Ort sein.

 

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