Hennig-Wellsow entsetzt: Morddrohungen gegen LINKE-Abgeordnete

LinkeFrakThuer„Es ist unfassbar, dass Neonazis ungehemmt Mordaufrufe gegen Katharina König und ihren Vater verbreiten“, sagt Susanne Hennig-Wellsow, Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Thüringer Landtag. Eine Neonazi-Band hat ein Lied auf CD gepresst und vertreibt dies in der Szene sowie im Netz, in dem detailliert und brutal die geplante Ermordung der Abgeordneten und ihres Vaters Lothar König beschrieben und auch ihr Wahlkreisbüro Haskala mehrmals genannt wird. „Das ist widerlich und ein neuer menschenverachtender Abgrund rechter Hetze.“

Das Lied „Katharina König“ der Schweizer Neonazi-Band „Erschießungskommando“, die Verbindungen zu Neonazis in Deutschland hat, wurde u.a. im Internet verbreitet. Es ist eines von 11 Hasstiteln einer neuen CD, die auch zum Töten von Jüdinnen und Juden aufruft. In dem Lied gegen König heißt es, sie werde grausam sterben und vom Landtag auf einer (Leichen)Bahre landen. In dem Lied wird beschrieben, wie ein Angehöriger der Abgeordneten mit einer Schalldämpfer-Waffe erschossen werden soll und sie selbst „tief im dunklen Wald“, wo man Schreie nicht mehr höre, mit einer Kettensäge ermordet werde. Im Booklet der CD posieren mehrere Personen mit Maschinengewehr und Pistolen samt Schalldämpfern.
„Der Liedtext strotzt nur so von Menschenverachtung, Hass und barbarischen Gewaltphantasien. Damit wird zum Lynchmord aufgehetzt und eine Legitimation für grausames Foltern und Töten geboten. Da aus Worten schnell auch Taten werden, haben wir sofort nach Bekanntwerden Kontakt mit der Polizei und Staatsanwaltschaft aufgenommen sowie Anzeige erstattet“, so die Fraktionsvorsitzende. Hennig-Wellsow hat bereits gestern, am 27. Oktober, den Präsidenten des Thüringer Landtages Christian Carius über die Bedrohungslage gegen eine Thüringer Abgeordnete und ihr Wahlkreisbüro sowie die Nennung des Thüringer Landtages in dem Neonazi-Lied informiert. Zudem wurde durch die Fraktion am 27. Oktober Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Erfurt erstattet. Mit der Polizei steht die Abgeordnete König in direktem Kontakt. Auch die Thüringer Landesregierung ist über den Mordaufruf und die Nennung des Ministerpräsidenten in dem Lied informiert.

„Solche Hetze entsetzt uns, wir lassen uns aber nicht einschüchtern. Katharina König mit ihrem Engagement als Sprecherin für Antifaschismus und als Mitglied im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss gilt die volle Solidarität der Fraktion. Wir werden alles dafür tun, dass sie ungehindert ihre wichtige Arbeit tun kann.“ Hennig-Wellsow abschließend: „Ich gehe davon aus, dass die Thüringer Polizei rasch ermitteln und die weitere Verbreitung des Mordaufrufs unterbinden wird. Wenn Menschen aus rassistischen, antisemitischen oder neonazistischen Motiven bedroht werden, sind alle gefordert, dagegen den Mund aufzumachen und aktiv zu werden – egal, gegen wen sich die Drohungen richten.“

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