Zu der am Sonnabend stattfindenden Versteigerung des Bahnhofs in Oberhof erklärt Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Nach Hinweisen und geäußerten Sorgen von Bürgern und Bürgerinnen aus Oberhof sowie aufgrund der in den letzten Jahren in Thüringen bereits erfolgten Hausverkäufe an Neonazis und dem Entstehen extrem rechter Rückzugsorte, ist es geboten, mit Sensibilität in Bezug auf mögliche Neonazis bzw. Strohmänner als Käufer zu achten.“ König verweist darauf, dass Objekte von Neonazis immer auch die Gefahr einer sich etablierenden Neonazi-Szene mit sich bringen. „Der gewalttätige Übergriff mit mehreren Verletzten in Ballstädt hat erst kürzlich gezeigt, welche schlimmen und schwerwiegenden Konsequenzen ein Verkauf an Neonazis zur Folge haben kann.“
Die Abgeordnete bittet die Akteure aus dem Bereich der Verwaltung und inneren Sicherheit, die Sorgen und Befürchtungen der Bürger und Bürgerinnen aus Oberhof ernst zu nehmen und im Zweifelsfall lieber mit erhöhter Sensibilität vorzugehen.
Die Ängste der Menschen aus Oberhof kommen nicht von ungefähr, so nutzten Neonazis bereits vor Jahren ein Hotel in der Stadt für regelmäßige neonazistische und geschichtsrevisionistische Veranstaltungen“, unterstreicht Frau König. Darunter auch im Sommer 2006 eine Ersatzveranstaltung für das vom derzeit in München angeklagten mutmaßlichen NSU-Helfer Ralf Wohlleben organisierte Rechtsrock-Event „Fest der Völker“, zu der 200 Neonazis nach Oberhof kamen.
Bild: Szene-Treffpunkt in Kirchheim bei Arnstadt.