Protestaktionen zum NPD-Landesparteitag & Naziaufmarsch in Thüringen

Bild: Publikative / M.S.

Der Naziaufmarsch in Dresden wurde am Mittwoch erfolgreich verhindert, weniger als Tausend Neonazis kamen zu ihrem jährlichen Trauerspektakel in die sächsische Landeshauptstadt und konnten wegen mehreren Blockaden ihren geplanten Aufzug nicht durchführen. In Thüringen organisieren Neonazis bereits die nächsten Veranstaltungen: Morgen am 16. Februar plant der NPD-Landesverband zum fünften mal in der so genannten „Erlebnisscheune Kirchheim“ bzw. dem „Hotel Romantischer Fachwerkhof“ seinen Landesparteitag auszurichten. Während sich in Kirchheim bereits Protest regt, hat die NPD im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt scheinbar Angst, dass morgen ihre Finanzlage öffentlich wird und bemüht sich darum, die Presse in Kirchheim fernzuhalten. Für nächste Woche planen Neonazis einen „Trauermarsch“ in Gera.

NPD-Landesparteitag in Kirchheim

ausschluss_slfDie Thüringer NPD beabsichtigt morgen u.a. ihre Landesliste für die Bundestagswahl zu wählen und die Rechenschaftsberichte des letzten Jahres vorzustellen. Kirchheim gilt seit mehreren Jahren als Lieblingsveranstaltungsort der Thüringer NPD und verschiedenen Strömungen der Neonazi-Szene. Der Saalfelder NPD-Kreisverband hat jedoch scheinbar Sorge, dass auf dem Landesparteitag Details aus dessen Finanzangelegenheiten das Licht der Öffentlichkeit erblicken und fordert mit einem Antrag im Vorfeld des Parteitages die übrigen NPD-Deligierten auf, sämtliche Pressevertreter genau in jenem Moment des Saales zu verweisen, wenn unter den 21 Tagesordnungspunkten die Vorstellung der Rechenschaftsberichte bzw. deren Aussprache an der Reihe ist. Dies hätten die Mitglieder des NPD-Verbandes im Kreis Saalfeld-Rudolstadt so am 12. Januar 2013 auf ihrer Mitgliederversammlung entschieden, heist es in dem Antrag. Das Bündnis „Kirchheim ist bunt“ ruft unterdessen zur Demonstration am 16. Februar 2012 auf, der Treffpunkt ist ab 10 Uhr an der Buswendeschleife in Kirchheim.

Trauermarsch von Nazis am 23. Februar in Gera

Für nächsten Samstag dem 23. Februar 2012 planen Nazis auch in Gera eine Demonstration. Nach dem Vorbild von Dresden, ähnlich wie in Weimar versucht die lokale rechte Szene nun zum 2. mal in Folge einen eigenen „Trauermarsch“ in ihrer Stadt durchzuführen, sie wollen um 15 Uhr am Hauptbahnhof starten. Bei den Veranstaltern handelt es sich um die „Freien Kräfte Gera“, die auch unter dem Namen „Vollstrecker Gera“ auftreten und im Februar 2012 schon einmal mit ca. 130 Neonazis unter dem selben Motto durch die Stadt zogen. Damals wurden sie von anderen Neonazis aus Erfurt, Weimar, Jena sowie aus dem Vogtland und aus Sachsen-Anhalt unterstützt. Jene „Vollstrecker Gera“ traten bereits beim Neonazi-Festival „Rock für Deutschland“ im Juli 2012 in Gera als Ordnungsdienst in Erscheinung, uniformiert in Pullovern, auf denen ein Reichsadler abgebildet war, dessen Hakenkreuz lediglich durch ein „G“ für Gera ersetzt wurde. Auch in Gera gibt es Gegenaktionen, Details dazu in den nächsten Tagen.

 

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben