29.09. – Kundgebung in Arnstadt

Am 29. September 2011 hat sich die „freie Heimatzeitung“ „Arnstädter Stadtecho“ die Autorin und Journalistin Eva Herman zum „3. Arnstädter Stadtgespräch“ eingeladen. Herman wird dort über die von ihr so bezeichnete Hetzkampagne gegen ihre Person berichten, nachdem sie sich 2007 wohlwollend über völkische Familienpolitik äußerte und schließlich von ihrem Arbeitgeber, dem NDR, vor die Tür gesetzt wurde.Herman steht für politische Positionen ein, die dezidiert antifeministisch sind und auf Dauer zu einer Rehabilitierung von NS-Ideologie führen werden und sollen, von der sie sich jedoch, wie sich das für den demokratisch gewandeten Faschismus gehört, selbstverständlich vehement abgrenzt. Steht Herman, was prominente Vertreter angeht, neben Thilo Sarrazin und einigen reaktionären CSU-Politikern, mit diesen Positionen noch recht allein da, so ist das politische Establishment in Arnstadt vollständig in der Hand dieser Klientel. Der Bürgermeister Hans-Christian Köllmer, die regierende Partei bzw. Wählervereinigung „Pro Arnstadt“ und die ihr sehr nahe stehende bzw. mit ihr verfilzte Lokalpostille „Arnstädter Stadtecho“ vertreten seit Jahren protofaschistische Positionen zwischen Antikommunismus, NS-Verharmlosung, Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus. Und der Erfolg bei Wahlen zeigt neben unzähligen sozialwissenschaftlichen Erhebungen, dass diese Positionen in der deutschen Bevölkerung Mehrheiten finden. Diese Mehrheiten wiederum geben den protofaschistischen Politikern Auftrieb und demokratische Legitimität, denn was die Mehrheit des Volkes denkt, so die bescheidene Logik demokratischer Herrschaft, sollte schließlich Maxime der Politik sein. Warum der Mob aber denkt, wie er denkt, oder besser: warum er nicht denkt, interessiert diese Leute nicht und wie sollte es auch. Sie sind wahrhaft, auch wenn die vermeintlich „richtigen“ Demokraten das nicht hören wollen, Volksvertreter. Sie stehen dafür ein, dass der Borniertheit des ungebildeten, zugerichteten Einzelnen potenziert zur Dummheit der Masse im Politischen Geltung verschafft wird.

Aufgabe antifaschistischer Kritik kann es nur sein, diese Ideologie als das zu entlarven, was sie ist: ein radikaler Konservativismus, der sich seit eh und je als Bundesgenosse des Faschismus entpuppte. Eva Herman und Konsorten sind besonders regressive Vertreter bürgerlicher Ideologie und als solche ein Produkt jener Gesellschaftsordnung, die wir als Ganzes ablehnen, nicht nur weil sie derartige Demagogie notwendig hervorbringt, sondern weil sie einem guten Leben für alle Menschen im Wege steht.

Wir wollen mit einer Kundgebung am 29. September unseren Widerspruch gegen die politischen Verhältnisse in Arnstadt, aber auch gegen die herrschende Gesellschaftsordnung als Ganzes zum Ausdruck bringen und dabei zeigen, dass faschistisches Denken und bürgerlich-kapitalistische Gesellschaftsordnung zwei Seiten derselben Medaille sind. Die Freiheit für die wir kämpfen, liegt jenseits dieses Zusammenhanges.


Wann: Donnerstag, 29. September 2011 – 19 Uhr
Wo: Riedplatz, Arnstadt
Infos: www.antifa-arnstadt.tk

Die Veranstaltung des „Arnstädter Stadtecho“ mit Eva Herman findet in unmittelbarer Nachbarschaft, im Gast- und Logierhaus „Zur Goldenen Henne“, Ried 14, statt.

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