Bereits in der letzten Woche hatten sich Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Gotha bei der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag gemeldet, da erneut Aktivitäten von Neonazis am sogenannten „Gelben Haus“ in Ballstädt festgestellt wurden. Hinzu kam die Befürchtung der Einwohner, dass Thomas Wagner, einer der mutmaßlichen Hauptakteure des schweren Übergriffs, aus der Untersuchungshaft entlassen wurde. Nachdem jetzt die Haftentlassung durch die Staatsanwaltschaft Erfurt bestätigt wurde, erklärt Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Linksfraktion. „Die Ängste vor weiteren Übergriffen der Neonazis sind seitens der Einwohnerinnen und Einwohner von Ballstädt und insbesondere der Betroffenen des schweren Übergriffs damit erneut angewachsen. Vor dem Hintergrund der ellenlangen Vorstrafenregister der Neonazis, insbesondere des rechten Intensivstraftäters Wagner, welcher trotz Sanktionen nicht vor erneuten Straftaten zurückschreckte, sind diese Ängste leider berechtigt.“
König kritisiert die Informationspolitik der Staatsanwaltschaft, denn „wenn Thomas Wagner bereits in der letzten Woche aus der Untersuchungshaft entlassen wurde, wäre es sinnvoll und der Situation angemessen gewesen, sowohl die Einwohnerinnen und Einwohner von Ballstädt als auch die Polizei im Vorfeld zu informieren, um zum Beispiel mit erhöhter Streifentätigkeit den jetzt bestehenden Sorgen und Ängsten entgegenzuwirken und gleichzeitig durch Präsenz die Neonazis in Ballstädt von weiteren Übergriffen abzuhalten.“
Die Landtagsabgeordnete hofft nun, dass das Gerichtsverfahren zeitnah beginnen und entsprechende Urteile gegen alle Beteiligten des schweren Übergriffs erfolgen.