Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, fordert die Veranstalter der sogenannten Deutschlandtour sowie das beteiligte Wirtschaftsministerium dringend auf, die Route des Radrennens zu verlegen und nicht wie geplant über die „Blutstraße“ zu führen, einer Strecke, die von Gefangenen des Konzentrationslagers Buchenwald gebaut werden musste.
„Noch wäre Zeit, eine alternative Strecke zu fahren. Es wäre das richtige Signal u.a. an die Gedenkstätte, den Zentralrat der Juden und Opferverbände, dass man Fehler in der bisherigen Planung eingesteht und berichtigt.“
König-Preuss, die ebenso Vorsitzende des Freundeskreises Israel im Thüringer Landtag ist, erklärt weiter: „Zu den Gedenktagen werden regelmäßig Reden über die Notwendigkeit der sensiblen Erinnerung an die Shoah und einen verantwortungsvollen Umgang gehalten. Sowohl die bisherige Planung der ‚Deutschlandtour‘ als auch die nach der Kritik an der Routenauswahl erfolgten Erklärungen der Beteiligten lassen leider nur den Schluss zu, dass dem kein entsprechendes Handeln, auch nicht seitens des beteiligten Wirtschaftsministeriums folgt.“
König-Preuss kritisiert die Erklärung des Wirtschaftsministeriums, die darauf abstellt, dass die Strecke bereits 2020, inklusive der Nennung der Gedenkstätte, veröffentlicht wurde: „Es ist weder Aufgabe der Gedenkstätte Buchenwald noch des Zentralrats der Juden, sich über geplante Routen der ‚Deutschlandtour‘ zu informieren, sondern es wäre Aufgabe der agierenden Akteure, die Verantwortung im Heute wahrzunehmen. Wäre dies erfolgt, würde es keine Route über die ‚Blutstraße‘ geben. Die einzig richtige Konsequenz ist die Änderung der Strecke der Radtour. Ich hoffe, dass Innenminister Georg Maier, der ebenso die Änderung der Route fordert, dazu entsprechende Gespräche mit seinem Parteikollegen, dem Wirtschaftsminister Herrn Tiefensee, führt.“