Protest gegen Neonazi-Open-Air in Themar

„Wenn am Wochenende erneut Hunderte Neonazis zum Konzert nach kommen, wird darunter auch die Band ‚Oixodie‘ sein, die am Freitagabend ihren Auftritt bei der Neonazi-Veranstaltung haben wird. Sie gehört zu ‚‘, dem militanten Flügel des im Jahr 2000 verbotenen Neonazi-Netzwerkes ‚‘. Genau in dieses ‚Combat 18‘-Umfeld hat der Mörder von Walter Lübcke Kontakte, so ist er auf früheren Fotos gemeinsam mit dem heutigen Kopf von ‚Combat 18‘ Deutschland zu sehen. Stanley R., Führungsfigur von ‚Combat 18‘ Deutschland, ist erst kürzlich nach Thüringen – konkret nach Eisenach – gezogen. Es ist naheliegend, dass C18-Anhänger ab morgen nach Themar reisen. Umso wichtiger ist es, dass die Landesregierung einerseits alle rechtlichen und taktischen Möglichkeiten ausschöpft, um den Nazis in die Parade zu fahren. Andererseits müssen Rechtsverstöße konsequent verfolgt werden“, erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.
Sowohl am Freitag als auch am Samstag soll das Neonazi-Open-Air „Tage der nationalen Bewegung“ in Themar stattfinden. Die Linksfraktion begrüßt dabei die Bemühungen der Landesregierung, den Neonazis das Fest möglichst unbequem zu machen, insbesondere ihnen den Zugriff auf Alkohol zu erschweren. Sie unterstützt ausdrücklich die Proteste gegen das Rechtsrock-Festival sowie den lobenswerten Einsatz engagierter Themarerinnen und Themarer. „Über diese Musik wird purer Hass – offen oder codiert – verbreitet, es ist Begleitmusik zum rechten Terror. Die Szene wird durch solche Veranstaltungen zusammengeschweißt, die Vernetzung vorangetrieben und darüber hinaus werden Gelder für die Szene gesammelt und derartige Treffen auch zur Vorbereitung weiterer Aktionen genutzt“, so die Abgeordnete.
König-Preuss macht darauf aufmerksam, dass Themar inzwischen im besonderen Fokus stehe, viele andere Veranstaltungen der extremen oder neuen Rechten jedoch nicht. „Gerade von den vielen kleineren Neonazi-Konzerten in Thüringen geht ebenso eine Gefahr für die demokratische Kultur aus. So findet am Sonnabend u.a. gleichzeitig in Kirchheim ‚Jugend im Sturm‘ statt, eine Rechtsrock-Veranstaltung der an den Nationalsozialismus andockenden Neonazi-Partei ‚Der III. Weg‘. Parallel steht das sogenannte ‚Flügeltreffen‘ der in Leinefelde an, auf dem in den vergangenen Jahren neben purem Rassismus auch völkischer Nationalismus verbreitet wurde. Zudem wurden 2018 zwei Journalisten bei dem Treffen attackiert. Es ist wichtig, nicht erst dann zu reagieren, wenn Neonazis und Rassisten mobil machen, sondern bereits vorher aktiv zu werden“, so die Abgeordnete abschließend.

Katharina König-Preuss wird den gesamten Samstag in Themar sein und ist Teil der parlamentarischen Beobachtungsgruppe.

 

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