Die Thüringer AfD will mit Demonstrationen morgen in Erfurt und nächste Woche in Jena ihre im letzten Jahr begonnenen Aufmärsche fortsetzen. Die Linksfaktion im Thüringer Landtag ruft dazu auf, die angemeldeten Gegendemonstrationen zu unterstützen. „Die AfD hat die zweimonatige Pause genutzt, um der breiten Öffentlichkeit noch einmal eindringlich klar zu machen, dass die Grenzen zwischen Rechtspopulismus und extrem rechter Ideologie bei ihr verschwimmen und führende Vertreter der Partei inzwischen ungehemmt als lupenreine Rassisten auftreten“, so Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag. Weiterlesen:
„Die Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke über das Fortpflanzungsverhalten von Afrikanern oder der Aufruf der AfD-Jugendorganisation, welcher als Aufruf zur Selbstjustiz verstanden werden kann, sind nur die Spitze des Eisberges. Zunehmend ist zu beobachten, dass die AfD sich sprachlich immer mehr der extremen Rechten annähert“, so König, die auf die Forderung nach einer „Volksgemeinschaft“ bei der AfD in Sachsen-Anhalt verweist oder das AfD-Demonstrationsmotto in Jena, das ähnlich bereits vor zehn Jahren von Neonazis aus dem Thüringer Heimatschutz um Ralf Wohlleben für ein europaweites Rechtsrock-Konzert in der Stadt verwendet wurde.
„Der AfD geht es nicht nur um Provokationen. Mit ihren Demonstrationen, die auch Anlaufpunkte von Anhängern der militanten Neonazi-Szene sind, schafft sie lokale Angsträume gegenüber Menschen, die nicht in deren begrenztes Weltbild passen. Diesem Treiben gilt es sich zu widersetzen und klare Kante gegen Rassismus zu zeigen“, so die Abgeordnete, die zur Teilnahme an den Gegenprotesten des Bündnisses „Auf die Plätze, fertig Mittwoch“ am 13. Januar 2016 ab 17:30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Erfurt aufruft.