„Deutsche Burschenschaft“ in Eisenach unerwünscht

thumb_burschentag-demoIn dieser Woche will der extrem rechte Akademikerbund „Deutsche Burschenschaft“ (DB) erneut seinen jährlichen „Burschentag“ in Eisenach ausrichten. Dazu Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Urburschenschaftsgründung muss festgestellt werden, dass die Deutsche Burschenschaft kontinuierlich nach rechts gerückt ist. Die im Dachverband verbliebenen Studentenverbindungen stehen für antidemokratische und völkisch-nationalistische Traditionen und Positionen. Zu Recht gehen von der Deutschen Burschenschaft frequentierte Städte, wie Marburg, Innsbruck und Eisenach, auf Distanz zu dem Verband.“ Weiterlesen:Die Stadt Eisenach hatte vor zwei Jahren den Vertrag für die bislang genutzte Werner-Aßmann-Halle gekündigt, dieser läuft 2017 aus. Auch die Wartburgstiftung weigert sich, den Wartburghof weiter an die „Deutsche Burschenschaft“ zu vermieten. Die DB hatte vor wenigen Tagen die Eisenacher Bürgermeisterin Katja Wolf dafür angegriffen. In einer Mitteilung hieß es auch, der „Versuch, die Deutsche Burschenschaft loszuwerden“, würde dazu führen, „die Stadt in den finanziellen Abgrund zu stürzen“. König dazu: „Möglicherweise haben sich die Burschenschafter bei den vielen Fechtmensuren bleibende Schäden zugezogen und leiden nun unter Realitätsverlust. Dass sich einmal im Jahr 300 Burschenschafter in ihrer Verkleidung treffen, um über völkische Ideologie, Ariernachweis und Co. zu debattieren, einen Fackelmarsch zelebrieren und sich danach rituell besaufen, davon ist weder Eisenach noch irgendeine andere Stadt abhängig. Gut und gerne kann man auf solche Besuche verzichten.“

Der Rechtsruck der DB der vergangenen Jahre fand zu Jahresbeginn seinen neuerlichen Höhepunkt. „Dass Anfang 2015 der Vorsitz der ‚Deutschen Burschenschaft‘ ausgerechnet an die äußerst rechtslastige ‚Germania Marburg‘ übertragen wurde, welche die Führungsübernahme mit einer Feier zum Gedenken an die Gründung des ‚Deutschen Reiches‘ kombinierte, offenbart den Charakter des Verbandes“, so Frau König. Die Entwicklung der DB und ihrer Mitgliedsverbände, in denen es zahlreiche Verbindungen in die neonazistische Szene gibt, gelte es weiterhin zu beobachten. Die Abgeordnete abschließend: „So lange die ‚Deutsche Burschenschaft‘ in ihrer bisherigen Zusammensetzung nach Eisenach pilgert, so lange ist es auch nötig, dem reaktionären Treiben nationalistischer Männerbünde entgegenzutreten.“

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