Zum heutigen Artikel in der Berliner Zeitung, der den Thüringer Ermittlern gravierende Fehler bei der Spurensicherung im ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach attestiert, erklärt Katharina König, ehemalige Obfrau im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss für die Fraktion DIE LINKE: „Sollten sich die Ausführungen in der Presse zu schlampigen und fehlerhaften Ermittlungen am Wohnmobil im November 2011 in Eisenach bestätigen, wäre das ein handfester Skandal. Seit Jahren wird von den Verantwortlichen in den Thüringer Sicherheitsbehörden und im Bund mantraartig wiederholt, dass sich aus der Spurensicherung keinerlei Hinweise auf Fremdeinwirkungen oder Ungereimtheiten ergeben hätten. Nun kommt heraus, dass die Spurenlage und damit der Hergang im Wohnmobil nicht mehr rekonstruiert werden können.“ Weiterlesen:
Die offenbar gewordenen Fehler und Versäumnisse fügen sich nahtlos in die Kette vorangehender Ungereimtheiten, wie den schnellen Abtransport des Wohnmobils ohne vorangehende Spurensicherung, die ungenügende Absicherung des Tatortes oder die jahrelang falsch kolportierten Obduktionsergebnisse von Mundlos und Böhnhardt, die keinen Ruß in der Lunge nachweisen konnten.
„Es wird höchste Zeit, dass der NSU-Untersuchungsausschuss in Thüringen seine Arbeit wieder aufnimmt, damit schnell und zügig aufgeklärt wird, wer für diese auffällige ‚Pannenserie‘ bei den Ermittlungen in Eisenach verantwortlich ist und welche Gründe hierzu führten“, unterstreicht Katharina König. Der Thüringer Landtag wird in dieser Woche voraussichtlich die Einsetzung eines neuen Untersuchungsausschusses zum NSU beschließen. Dabei wird auch dem 4.11.2011 in Eisenach und den anschließenden Ermittlungen ein Untersuchungskomplex gewidmet. „Die Linksfraktion wird sich dafür einsetzen, bereits im März die Konstituierung des Ausschusses durchzuführen“, erklärt König abschließend.