Anlässlich des 12. Internationalen „Safer Internet Day“ am morgigen Dienstag, 10. Februar, erklärt Katharina König, Sprecherin für Netzpolitik und Datenschutz der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Angesichts der Bedeutung des Internets als Lebensraum ist es zwingend notwendig, auf die missbräuchliche Verwendung unserer Daten hinzuweisen und die Privatsphäre durch geeignete Mittel zu schützen.“ König weist auf die Möglichkeiten von Verschlüsselung bspw. durch TOR, PGP oder verschlüsseltes Instant Messaging hin. Mögen die open-source-Programme kryptisch klingen, erfüllen sie doch ihren Zweck, indem sie das Surf- und Kommunikationsverhalten vor Zugriffen schützen, so König, die auf entsprechende kostenfreie Programme und Anleitungen im Netz verweist. Weiterlesen:
„Es ist richtig, dass Menschen wissen müssen, was es bedeutet, bestimmte Daten von sich online zu veröffentlichen und welche Folgen es haben kann, etwa bei Facebook, Snapchat, Whatsapp oder YouNow, Persönliches preiszugeben.“ Die Abgeordnete stimmt dem Anliegen des Thüringer Landesbeauftragten für Datenschutz zu, dass eine Bildungsoffensive im Bereich Mediennutzung notwendig ist. König erklärt darüber hinaus: „Aus meiner Sicht ist es allerdings genauso wichtig, auf jene Datenweitergabe verstärkt aufmerksam zu machen, die vom Internetnutzer unbemerkt im Hintergrund geschieht. Viele Internetseiten, aber zum Beispiel auch Smartphone-Apps, reichen unbemerkt Daten an Werbenetzwerke weiter, häufig ohne dass der Nutzer davon etwas mitbekommt. Diese auch für den Normalnutzer sichtbar zu machen, versetzt ihn ja erst in die Lage, sich auch dagegen zu wehren.“ Zudem müssten auch neue Herausforderungen der digitalen Entwicklung frühzeitig in den Blick genommen werden. „Wenn in den Datenschutzbestimmungen eines Fernsehers steht, man solle keine privaten Gespräche in der Nähe des Gerätes führen, weil diese aufgezeichnet und an Dritte weitergegeben werden, dann halte ich das für bedenklich“, sagt die Datenschutzpolitikerin.
„Wir brauchen zwingend in solchen Geräten und Anwendungen die Möglichkeit, bestimmte Funktionen auszuschalten, wenn wir die Datenweitergabe nicht wünschen. So angenehm viele dieser Neuerungen gerade im Bereich Smart Home, also dem vernetzten, intelligenten Haushalt sind, es sollte der Nutzerin und dem Nutzer die Kontrolle darüber gegeben werden, welche Daten wann und an wen übertragen werden“, fügt Frau König hinzu. Nicht für jede Funktion sei es schließlich tatsächlich notwendig, Daten an Server weiterzuleiten. „Wir stehen gerade am Anfang der Entwicklung einer vernetzten Welt. Und es ist wichtig, dass wir umfassend auch über die verborgenen Strukturen und Prozesse Bescheid wissen, die massiven Einfluss auf unser Leben nehmen. Das können wir aber nur, wenn die Hersteller von Software und Geräten ihr Tun überprüfbar offenlegen“, macht sich König dafür stark, mehr auf den OpenSource-Gedanken zu setzen.