Am Freitagabend dem 14. November 2014 waren mal wieder unsere Schaufensterscheiben Ziel einer Farbattacke.
Unbekannte sprühten mit gelbgrüner und pinker Signalfarbe Parolen wie „Stasi-Spitzel“, „Abschaum“, „Mauer-Mord Partei“ und „Drachenbrut soll d. Teufel holen!“. Angebracht wurden die Schmierereien zwischen 21.30 und 23.30 Uhr, eine Zeit zu der an einem Freitagabend in der Saalstraße durchaus noch Menschen unterwegs sind. Katharina König, deren Eltern in der demokratischen DDR-Opposition tätig waren, erstattete Anzeige. Die Saalfelder Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und nimmt Hinweise entgegen. Es ist nicht die erste Attacke, mehrfach wurden unsere Scheiben mit Naziparolen beklebt, beschmiert oder eingeworfen, mitten im Landtagswahlkampf bedrohte uns auch eine Gruppe von Neonazis und Rockern direkt. In den letzten Wochen und Monaten mehrten sich Übergriffe gegen Büros und Fahrzeuge von LINKE-Abgeordneten in Thüringen, so gab es zuletzt auch in anderen Städten gelockerte Radmuttern, zerstochene Reifen, Drohanrufe und Drohbriefe. Selbstverständlich lassen wir uns von solchen Aktionen nicht einschüchtern, vielmehr sind sie auch immer wieder auch ein Ansporn, genauso engagiert wie bisher weiter zu arbeiten.
Susanne Hennig-Wellsow, Vorsitzende der Partei DIE LINKE Thüringen, erklärt: „Eingeschlagene und beschmierte Scheiben, zerstochene Reifen, Telefon-Terror gegen die Ehefrau von Bodo Ramelow, Drohungen und Schmähungen per Brief und Fax, die Reaktionen auf eine mögliche rot-rot-grüne Koalition in Thüringen eskalieren. Seit einigen Wochen überschreitet die Kritik die Grenzen der Legalität und des demokratischen Miteinanders. Beleidigungen, Drohungen und Gewalt gegen DIE LINKE und ihre Abgeordneten sind Alltag geworden. Mich erstaunt vor allem das ohrenbetäubende Schweigen der Thüringer CDU zu dieser Serie von Taten. Wenn über Wochen beleidigende, unsachliche und verleumderische Äußerungen gegenüber einer demokratischen Partei und ihren Abgeordneten von allerhöchster Ebene toleriert und befördert werden, zeigen sich irgendwann auch praktische Folgen, den Worten folgen Taten. Die Diskussion um eine künftige Landesregierung muss endlich zu einer sachlichen Auseinandersetzung zurückkehren, das Ergebnis einer demokratischen Wahl muss anerkannt werden. Wer nun noch weiter an der Eskalationsschraube dreht, muss auch für die Konsequenzen gerade stehen. Ich hoffe nun endlich auf klare Worte der Zuständigen. Landtagspräsident Christian Carius muss sich klar vor Abgeordnete seines Parlamentes stellen, die Ziel solcher Angriffe werden. Und auch CDU-Chefin Christine Lieberknecht und Fraktions Scharfmacher Mike Mohring müssen signalisieren, dass sie solche Attacken auf andere Abgeordnete und Parteien nicht dulden. Ausdrücklich bedanke ich mich bei der Thüringer Polizei, die seit jeher engagiert bei Gewalt- und Straftaten gegen Parteien und Abgeordnete ermittelt.“