Eisenach: Erneuter Hauskauf durch Neonazis in Thüringen

thumb_npd_thueringenZu der heute durch die Stadt Eisenach offiziell mitgeteilten Information, dass die NPD ein Objekt in Eisenach erworben habe, erklärt Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Erneut versagten die vermeintlichen Frühwarnsysteme des Freistaates Thüringen. Weder das Innenministerium noch der Verfassungsschutz waren in der Lage, die Anzeichen für einen beabsichtigten Hauskauf durch Neonazis zu erkennen bzw. entsprechend zu agieren und die Stadt Eisenach zu warnen.“ Durch den nun erfolgten Kauf eines zweistöckigen Hauses mit Ladenlokal ist erneut eine Immobilie – in zentraler Lage in Eisenach – in die Hände von Neonazis geraten. „Wohin der Besitz von Immobilien durch Neonazis führen kann, ist am Beispiel vom sogenannten ‚Gelben Haus‘ in Ballstädt erst Anfang diesen Jahres erschreckend deutlich geworden“, so König weiter. Solche Objekte dienen immer wieder als Ausgangsorte von gewalttätigen Übergriffen, rechten Veranstaltungen und Vernetzungstreffen.

Es wäre auch nicht der erste feste Rückzugsort der rechten Szene in Eisenach, erinnert die Abgeordnete. In der Gaststätte „Bulls Eye“ versammelt sich die NPD bereits seit geraumer Zeit. Betreiber ist ein Eisenacher Neonazi, den die Partei auch bei der Kommunalwahl im Mai 2014 auf ihre Stadtratsliste platzierte.

Nach Katharina König vorliegenden Informationen wurde die Immobilie durch einen langjährig aktiven Neonazi-Kader aus Hamburg mit Verbindungen nach Baden-Württemberg erworben, der u.a. 2009 für die NPD zur Bundestagswahl kandidierte. Woher die sechsstellige Summe für den Kauf stamme sei fraglich.

„Am Beispiel des Hauskaufs zeigt sich erneut die bundesweite Vernetzung der Neonazi-Szene“, so König. Die Abgeordnete hofft, „dass die Stadt Eisenach nun jede nur mögliche Unterstützung erfahren wird, um gegen das neue Neonazi-Objekt in Thüringen vorzugehen“.

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